Full text: Bavaria. Landes und Volkskunde des Königreiches Bayern.

Abriß der Ortsgeschichte. 1167 
Burg durch den Bruder der Geraubten, Peter Argen, und den frühern drit- 
ten Brautwerber Hans von Königseck, wie auch den Tod Cunzens zur Folge 
gehabt hätte. Wengen, Pfarrdorf im vorgenannten Landkapitel, gehörte 
anfänglich den Bischöfen von Augsburg, kam durch Bischof Margquard schen- 
kungsweise zur Unterstützung der Armen 1365 an das Spital zu Dilingen 
unter Vorbehalt des Präsentationsrechtes, welches Bischof Joseph gegen das 
auf die Pfarrei Göggingen 1764 dem Stifte St. Ulrich überließ, von dem 
es durch die Säkularisation an die Krone Bayern fiel. Mestendorf,!) 
Pfarrdorf im gleichnamigen Landkapitel, gehörte mit dem Kirchenlehn den 
Truchsessen von Kühlenthal oder Küllenthal, und kam 1361 mit der Herr- 
schaft Kühlenthal durch die Truchsessin Susanna um 3500 Pfd. Heller an 
das Hochstift Augsburg und wurde der Sitz des hochstiftischen Pflegamtes. 
NMeunzehntes Aapitel. 
Bezirksamt Zusmarshausen mit dem gleichuamigen Landgerichte 
Dieser Amtsbezirk umfaßt eine hügelige und waldreiche Landschaft zu 
beiden Seiten der Zusam und ist zusammengesetzt aus dem vormaligen hoch- 
stiftischen Pflegamte Zusmarshausen, aus den domkapitelschen Aemtern 
Dinkelscherben und Breitenbrunn, aus dem vordem zu St. Moriz in 
Angsburg gehörigen Orte Biburg, aus den weiland Kloster hl. Kreuz'schen 
Orten Adelsried, Kruichen 2c., aus dem ehemals österreichischen Cam- 
meral-Pflegamte der Ritterherrschaft Welden mit Zugehörde, aus den frü- 
hern Ritter= und Insassen-Herrschaften Horgau, Deubach, Bieselbach 
und Ettelried und aus dem zum Hospital Augsburg gehörigen Vogteiamte 
Gabelbach. 
Hier folgen mit einigen historischen Andeutungen die wichtigsten Orte 
dieses Amtsbezirkes: 
Zusmarshausen, ) Markt an der Zusam im Landkapitel Agawang, 
kommt schon im Jahre 892 in einer Bestätigungs-Urkunde für das Kloster 
Reichenau vor, die König Arnulf am 21. Jannar 892 in Zusmarshausen 
ausstellte. Der Ort war in ältester Zeit theils im Besitze der Markgrafen 
von Burgau, theils als Karolingische Schenkung dem Hochstift Augsburg zu- 
gehörig. Die Antheile des Hochstiftes kamen lehnweise an Burgau und blie- 
ben bei dieser Markgrafschaft bis am 4. Juli 1295 Markgraf Heinrich V. von 
Burgau den Marchet ze Zvsmerhusen mit Kirchensatz Marltrecht, Ge- 
richt und aller Zugehörung rc. an die Gebrüder Hartmann und Heinrich die 
1) Combinirter Jahresbericht des hist. Vereins für Schwaben für die Jahre 1842 
u. 1843 S. 41—45. 
1) Raiser's Wappen der Städte und Märkte S. 108 u. 109 u. die Geschichte des 
Bisthums Augsburg von dem Domkapitular A. Steichele S. 114—124.
	        
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