Full text: Bavaria. Landes und Volkskunde des Königreiches Bayern.

1168 Schwaben u. Neuburg. 
Langemantel und ihren Oheim verkaufte. Hier gab es auch eine nach dem 
Orte benannte Familie, die wohl die Burg auf dem Weiherloh als burgau- 
sches Gut zu Lehn trug, welches 1343 kaufweise gleichfalls an die Langemantel 
gelangte, so daß jetzt der ganze Ortsbesitzstand in der Hand dieser Familie 
lag, von welcher er übrigens bald nachher an die verwandte Familie der Bache, 
Bürger in Augsburg überging. Im Jahre 1374 den 17. Novbr. kam die 
Hälfte des Ortes käuflich an die Schwelcher zu Wolfsberg und im Jahre 
1385 den 13. August an den mit den Bachen verschwägerten Augsburger 
Bürger Johannes Rem, der auch die übrigen Theile der Bach'schen Brüder 
käuflich erwarb und so im Alleinbesitze von Zusmarshausen mit Kirchensatz, 
Vogtei und Gericht das Ganze an den Bischof Burkhard von Augsburg am 
18. Juni 1395 um 1930 fl. veräußerte. Da aber der Kaufschilling nicht er- 
legt werden konnte, setzte sich Jörg Rem 1416 wieder in den Besitz des Or- 
tes, mußte aber nach einer Entscheidung des Königs Sigismund sogleich nach 
erlegtem Kaufschillinge Zumarshausen mit Gerechtsamen dem Hochstifte über- 
lassen, dem es dann auch fortan bis zur Sakularisation verblieb. Das Be- 
setzungsrecht der Pfarrei war altbischöflich, ging an die Ortsinhaber über 
und kam so wieder an die Bischöfe von Augsburg, denen heute noch das 
Recht der freien Collatur zusteht. Zusmarshausen ist der Sitz und Hauptort 
des Bezirksamtes, eines k. Landgerichtes, eines Rentamtes, eines Notariates, 
einer Baubehörde und eines Pfarramtes. Der Markt hat ein Schloß, ein 
Spital, eine Armenbeschäftigungsanstalt, zwei Krammärkte und treibt in ra- 
tioneller Weise Feldbau und Wiesenkultur. Adelsried, Pfarrdorf im vor- 
genannten Landkapitel, gehörte mit der Kirchenlehnschaft den Schragen von 
Knöringen, welche Eglof der Schrag 1309 den 23. Febr. mit andern Gütern 
an das Kloster Heiligkreuz in Augsburg verkaufte, dem Bischof Friederich am 
17. August 1312 die Pfarrkirche vollständig einverleibte. Nach und nach 
brachte dieses Kloster, theils durch Tausch, theils durch Kauf alle Ortsan- 
theile an sich und kam so in den alleinigen Besitz des Dorfes, bis durch die 
Säkularisation dasselbe Bayern zufiel. Agawang?) (Agenwang), Pfarr- 
dorf im gleichnamigen Landkapitel, hatte einst gleichbenannten Adel, den wir 
von 1202 bis 1389 häufig beurkundet finden. Im Jahre 1291 sehen wir 
im Besitze des Kirchensatzes und einiger Ortsantheile den Ulrich von Zusameck. 
Von diesem kam er mit dem Dorfgerichte und mehrern Gütern im nämlichen 
Jahre den 1. Februar an die Gebrüder Hartmann und Heinrich Langeman- 
tel und ihren Schwager Marquard Lauginger; dann gelangte der Ort im 
Jahre 1404 an den Augsburger Bürger Andreas Rebhuhn, hernach an Rem 
und die Patricierfamilie Hofmaier, von der Hans Hofmaier 1478 das Dorf 
1) Geschichte des Bisthums Augsburg von A. Steichele S. 11—14 u. combinirter 
Jahresbericht des hist. Vereins von Schwaben für die Jahre 1839 u. 1840 
S. 71 u. 72.
	        
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