1170 Schwaben u. Neuburg.
Herzogthums Schwaben horizontal-abgetheilten, halb rothen und halb weißen
Felde. Der Markt hat heute noch ein Schloß, zwei Jahrmärkte und einen
Wochenmarkt, in der Nähe ein Spital mit barmherzigen Schwestern und die
Ruinen des Bergschlosses Zusameck. Horgau,) Pfarrdorf im vorgenannten
Landkapitel, hatte einst eigenen Adel, den wir schon 1126 und 1179 beur-
kundet finden. In der Folge von 1405 bis gegen Ende des 15. Jahrhun-
derts sehen wir im Ortsbesitze Augsburger Bürger, dann die Familie von
Rehlingen, der heute noch in dem Zweige der Freiherren von Rehlingen zu
Hainhofen das Patronatsrecht zusteht. Ustersbach, Pfarrdorf im Landkapitel
Agawang, hatte früher eigenen gleichnamigen Adel, und kam in der Folge
an das Domkapitel Augsburg. Hier auf freiem Felde steht ein Denkmal,
welches die Wittwe Heinrichs von Rehlingen, Elsbeth, zum Andenken ihrer
Rettung aus den Händen des Ritters Kunz von Villenbach, ihrem Bräuti-
gam, dem 1408 hier erschlagenen Ritter Burkhard von Schellenberg setzen ließ.
Welden,’) Markt im Landkapitel Wertingen, gehörte als burgau'sches
Lehn seit dem Anfange des 12. Jahrhunderts der Familie von Welden, die
in Freiherrnstand erhoben, heute noch blüht. Im Jahre 1582 kam Schloß und
Ort theilweise an Paul Welser, von diesem 1595 an Jakob Fugger, dann
aber gelangten 1597 sämmtliche Besitzantheile der Familie von Welden als
Gesammtlehn um 140,000 fl. an den genannten Jakob Fugger, wodurch die
Ritterherrschaft Welden entstand, welche als österr. Mannlehn dem Zweige
der Fugger vo Wellenburg bis 1764 verblieb, wo nach dem Tode des Jo-
seph Maria von Fugger die Herrschaft an Oesterreich zurückfiel und im Jahre
1800 an Bayern kam. Marktgerechtsame verlieh diesem Orte 1402 den
5. April Herzog Leopold von Oesterreich.
1) Geschichte des Bistbums Augskurg von A. Steichele S. 68— 76.
1) Raiser's Wappen der Städte u. Märkte S. 51—55.