122 Thierwelt.
ente, während des Winters aber die Schell-, die Berg-, die Sammt-,
die Tafel- und die Reiherente. Gleichfalls zur Winterszeit, treten die
drei Sägerarten, ferner junge Individuen vom rothkehligen und
vom schwarzkehligen Seetaucher, bisweilen auch vom Singschwane
auf den Flüssen auf. Dann und wann zeigen sich in dieser Jahreszeit ein-
zelne Seeraben (Kormorane), sehr selten aber, und, nur bei großer und
lange währender Kälte, auch Brand= und Eisenten. Unter den lang-
flügeligen Schwimmrögeln ist, außer der oben angeführten Seeschwalbe
und Lachmsve, die schwarze Seeschwalbe zur Zugeszeit eben keine Sel-
tenheit, ungleich mehr sind dieß schon die Sturm= und die dreizehige
Möove, während die Mantelmöve, die HäringsmsSve, die kleine
Seeschwalbe, die gemeine Raubmöve u. dgl. nur sehr selten vor-
kommen. Zum Schlusse sind unter den selteneren Gästen dieses Gebietes auch
noch der graukehlige, der gehörnte und der geöhrte Taucher zu
erwähnen.
Drittes Kapitel.
Reptilien und Amphibien.
Bei der Aufzählung der Reptilien des südlichen Donaugebietes wurden
aus Versehen zwei derselben, die grüne Eidechse und die Aesculaps-
Natter als daselbst, um Passau vorkommend, erwähnt. Dieselben kommen
allerdings um Passau, jedoch schon außerhalb des obigen Gebietes, am linken
Donauufer, etwas unterhalb der genannten Stadt bis nach Oberzell hin,
vor. ). Mikan:?) erwähnt der Bergeidechse (Lacerta montana), als
im Böhmerwalde lebend, folglich dürfte sie auch in dem bayerischen Antheile
desselben sich finden lassen. Die gemeine Eidechse kömmt in der Ober-
pfalz, wie auch anderwärts, in mehreren Abarten vor, wohin Koch's schwarze
und rothe Eidechse (Lacerta nigra et rubra) zu zählen sind. Neben
diesen ist die lebendig gebärende Eidechse in den größeren Waldun-
gen keine große Seltenheit. Die Kupferotter, welche in dem, an Rep-
tilien überhaupt armen, bayerischen Walde selbst, sehr selten zu sein scheint,
findet sich sowohl in der Hauptform, als auch in der schwarzen Abart, in den
längs der Donau sich hin erstreckenden Ausläufern dieses Gebirges, desglei-
chen um Regensburg und so ziemlich durch die ganze Oberpfalz verbreitet,
ohne gerade irgendwo häufig zu sein. Von den übrigen, im südlichen Donau-
gebiete aufgezählten Arten fehlt hier keine einzige.
!) Dr. Jos. Waltl, Beschreibung der eisenhaltigen Mineralquelle und Bade-
anstalt Kellberg nächst Passau. Passau 1839. (V. Abschnitt: 1. Zur Naturge-
schichte S. 98.) — Die grüne Eidechse führt Schrank (v. Moll's Naturh.
Briefe, Bd. I, pag. 311.) unter den Thieren von Berchtesgaden an. (7)
*) Sturm, Deutschlands Fauna. III. Amphibien. Heft IV.