Full text: Bavaria. Landes und Volkskunde des Königreiches Bayern.

Thierwelt. 123 
Die Amphibien kommen gleichfalls fast gänzlich mit denen des an- 
deren Gebietes überein. Es fehlt nur der schwarze Salamander der 
Alpen und die Wasser= oder Knoblauchskröte (Pelobates fuscus) 
scheint zum mindesten einem großen Theile der Oberpfalz abzugehen. 
Viertes Aagpitel. 
Fische. 
Uebersicht. Bis jetzt sind 43 Fischarten,!) als der Oberpfalz und 
dem bayerischen Walde angehörig, bekannt. Dieselben wären noch etwas zahl- 
reicher, wenn man einige Lokalvarietäten des Karpfen und der Karau- 
sche (Carassius gibellio, oblongus etc.), oder auch die Uhle (Ammocoetes 
branchialis), welche, nach Aug. Müller's Untersuchungen, nur der Larven- 
zustand von Petromyzon Planeri ist, als eigene Arten zählen würde. 
Aale kommen in den zum Stromgebiete der Donau gehörenden Gewässern wohl 
nicht anders, als zufällig verirrt oder eingesetzt?) vor; eine gleiche Bewandt- 
niß dürfte es auch mit dem Goldnerfling oder der Orfe haben, welche 
als um Hirschau und Wernberg vorkommend, angeführt wird. 
Die Fische des bayerischen Waldes und der Oberpfalz gehören den Fa- 
milien der Rundmäuler, Barsche, Panzerwangen, Schellfi- 
sche, Welse, Hechte, Schmerlen, Karpfen und Lachse an; die 
sieben zuerst genannten Familien werden genau durch dieselben Arten, wie im 
südlichen Bayern repräsentirt; nur die Familie der Karpfen, und noch weit 
mehr die der Lachse zeigt einige Abweichungen, die nicht sowohl durch das 
Auftreten neuer, als vielmehr durch den Abgang der den Seen der Alpen und 
der subalpinen Region eigenthümlichen Arten bedingt sind. 
Aus der Familie der karpfenartigen Fische kommen, neben dem 
gemeinen Karpfen in mehreren Form= und Größevarietäten, folgende 
Arten vor: die Karausche (Gareis, Halbgareis, Kothkarpfe, Kothscheberl), 
der Bitterling, die Schleihe, die Barbe, der Kreßling (Gobio 
vulgaris), die echte Brachse (Abramis brama, von welcher Koch's Abr. 
media, den eigenen Angaben dieses Forschers nach, zu urtheilen, gewiß nicht 
verschieden ist), der Aeßling (Abramis vimba), die Rußnase (Rüßling, 
(Abr. melanops, die wieder vielleicht nur eine stark ausgeprägte Abart der 
vorigen ist), und noch drei andere, ebenfalls Brachsen genannte Arten, als: 
Abramis sapa (s. Schreibersii), Abr. Leuckartii und Blicca 
argyroleuca; ferner der Sichling (sehr selten), die gemeine Laube 
1) Ueber diese Thierklasse vergl. A. E. Fürnrohr, die Fische der Gewässer 
um Regensburg. Stadtamhof, 1847. 
:) Vergl. J. Andr. Wagner in den oben erwähnten Beiträgen. — Nale werden als 
in der Gegend von Vohenstrauß und Tirschenreuth vorkommend, erwähnt.
	        
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