Die oberpfälzische Mundart. 215
Is gwest & dürrs Gauzgang,
Es haut di ganze Zeit niet gregugt,!)
Un d'Sunn baut alle Frucht vösengt.
Dau hobm die Leit am Bergug un Thol
Zin Himmel groutt, dass regugi soll.
Naub hobm’'s ibrän Rauth zamgschlogng,
Si moin', des mon mä- u Pfars sogug,
Dez Herr is doch reät houch gstudirt,
Wen des betit, dass nau regnät wird!
Eiz gengä-s hi zin geistlen Herrn,
Un sogng: Tboun-s halt niet zaorne wern,
„Mir bittn eihna all reit sehr,
„Dass uns ner bettn an Regug her.“
Dr Herr der haut ganz freundlö glacht,
Und haut rekit loibils *) Meina gmacht;
Nanh sagt-A ganz bedenkls draf:
„Dass-t- bettn völangts, des is ganz brav.
„Doch will i-s enk in Voraus sogug,
„Nauh kints-eih hintnaub niet beklogug:
„Wen mil (des wisst's, i thou niet löigng) #)
„Koin anen Wind und Weds kreign, )
„Nauh hilft uns unsa ganze Wix
„Und's bettn alls mi-n anda nixl“
Künstlerbewußtsein.
(Von J. W. Weickert.)
A Kalikant hei ) haut sein Deinet,
M## Wwiss nit wei, verlurn.
Er stellt si wuhl, als wür’ s'n röcht,
Buchbinder zu Königstein bei Sulzbach, der — nicht ohne poetisches Talent und
mit vielem Humor — in die Fußstapfen von Grübel und Weickert trat, aber
— nur in kleinem Kreise bekannt — das Loos manches armen, verkümmerten
Dichters theilte.
!) geregnet. ) liebliche. ) lügen. 0 kriegen.
!) hier; Weikert schreibt hbdi. Wir bezeichnen den Umlaut von je regelmäßig mit
ei, und verweisen bezüglich der Aussprache auf früher Vorgebrachtes.
(Sulzbach.)