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Johann gründete hier 1412 an der südlichen Stadtmauer ein Karmeliterklo-
ster, das aber bald darauf durch bayerische Truppen nebst der Stadt in
Asche gelegt wurde. Vor zwanzig Jahren ward dieser ehemalige Sitz eines
preußischen Justizamtes und eines Invalidenhauses abermals eingeäschert.)
Das Halsgericht zu Neustadt erstreckte sich über die beiden Kulmen und über
die Dörfer Scheckenhof und Fischendorf, dann über Speichersdorf bis Wir-
beutz bei Kemnath. „
Zwischen Eschenbach und Kemnath, am Fuße des Scheckenberges stifteten
1145 Adelfolc von Reiffenberg, seine Hausfrau Richiza und seine Brüder
Reinold und Gerhard das St. Marien-Kloster zu Speinshart) für
Mönche des Prämonstratenser-Ordens aus Wilthau bei Innsbruck. (Nach
Pabst Alexander III. Confirmation von 1181 mit Gütern zu Sitendal (Sei-
tenthal), Curbenensece (Kirmsees, L##g. Kemnath), Altenrut (Altenreuth, L#g.
Erbendorf), Bibera, Dumbac (Stegenthumbach), Unter-Dumbac (Kirchen-
thumbach), Scahendroft (Scheckenhof?), Marquardesruden (Markersreuth),
Burchardesruden (Burkardsreuth), Scirenruden (Scherreuth, Log. Neustadt
a."W.), Wolowe (Wollau, Log. Erbendorf), Nubenrit (Neureuth, Log. Kem-
nath). Diese Schenkung bestätigte Kaiser Friedrich (1163) und nahm die
neue Stiftung in des Reiches unmittelbaren Schutz. Aus der Familie der
Stifter waren die Gebrüder Reinold und Eberhard von Reiffenberg :) in des
(1) In der Gemeinde Preisach liegt Kurbersdorf, dessen Edelleute Leuchten-
bergische Ministerialen waren. (Noch 1546 ward den Landgrafen daselbst die
niedere Gerichtsbarkeit zugesprochen); Landgraf Friedrich schenkte 1264 die Vogtei
Üüber Preissa an Speinsbart. Die Hälfte des öden gemanerten Sitzes daselbst
erkaufte das Kloster 1440 von Ulrich Erlbeck zum Höflas, die andere Hälfte hatte
Erhart Erlbeck 1377 an Chunrat den Nepkkinger überlassen, von denen ihn das
Stift ebenfalls erwarb. Die von Künßberg kriegten damit wegen der Lehenschaft
und verglichen sich 1139 gegen Begebung eines Jahrtages und Begräbniß zu
Speinshart. Dem Familien-Acltesten, der die Lehen leiht, soll der Abt jährlich
„zwen gemeinen Vieltzschuch“ schicken. Von Pressat längs der Heidenab bildeten
Troschlbammer und Dießfurth lange Zeit ein gemeinsames Besitztbum.
Erstere Glasschleise und Polier ward 1860 auf der Gant verkauft. Die Wilden
verkauften (1604) Dießfurt nebst Pechhofen den von Pudewels um 18000 fl.,
früher saßen bier die Kreßen (1516), v. Zettwitz (1556) u. s. w. Links seitwärts
liegen die Dörfer Runkenreuth und Gößenreutb, die Herzeg Ludwig
1311 mit dem Gerichte dem Landgrafen Ulrich von Leuchtenberg zu Leben gab.
Auf Letzteres setzte dieser Heinrich und Chunrat die Lengenvelder als Burgbüter.
*) Das kathol. Pfarrdorf Speinshart ist nun Sitz des Rentamtes Eschendach und
einer Reviere des Forstamts Pressatb. Ueber Speinsharter Musiker vergl. Li-
pewsky, Baier. Musik-Lex. S. 149 u. ff.
:) Vom bambergischen Amt und Schloß Reiffenberg bei Ebermannsstadt, nicht zu
verwechseln mit den v. Reiffenberg in der Wetterau.