Abriß der Ortsgeschichte. 557
durch seine Enkelin, die Gräfin Adelheid von Cleve, an Kaiser Friedrich I.
verkauft. Floß verpfändete Friedrich II. (1212, 26. Sept.) dem Ottokar von
Böhmen für seine Wahlstimme und anderweitigen Beistand; es wurde jedoch
von ihm (7 1230) oder doch von seinen Erben wieder zurück erworben; denn
schon Friedrichs Sohn, König Konrad IV., versetzte beide Vesten Vlozz und
Parkstahn (1251) Herzog Otto dem Erlauchten von Bayern um 3000 Mark
Silber und 40 Pfd. Regensburger Pfenninge, welche Verpfändung Konradin)
(1266) vor seiner Abreise nach Sicilien bestätigte.
Herzog Heinrich von Niederbayern) erhielt in der Theilung des hohen-
staufischen Nachlasses Flozz, Parchstein und Widen (1269, 28. Septbr.) und
diese Gebiete erscheinen deßhalb auch im angeführten Salbuche, obwohl Kö.
nig Rudolph von Habsburg schon 1281 alle seit 1245 geschehenen Verpfän-
dungen und Veräußerungen der Reichsgüter für ungültig erklärt hatte und
auch diese ehemalige hohenstaufische Privatbesitzung als ein Reichsgut zurück-
forderte, wie sie denn auch König Albrecht mit dem Pleißner-Land und Eger
(1298) dem Böhmenkönig Wenzel (IV.) für 50,000 Mark verschrieb; und
sein Nachfolger Kaiser Heinrich VII. den oberbayerischen Herzogen Rudolph
und Ludwig (1309) um 2000 Mark Goldes für die gegen die Böhmen auf-
gewendeten Gelder „als Reichs-Pfandschaft“ einräumte. Auch Ludwig gab
bei Gelegenheit seiner Königswahl darüber dem Könige Johann von Böhmen
(1314) eine Pfandverschreibung von 10,000 Mark Silbers, die er (1339)
bestätigte.
Aus dem Jahre 1316 (12. Mai) erwähnen wir eine abermalige Ver-
pfändung?) des Reiches Burgen Floß und Parkstein mit allen Zugehörungen
es den v. Brandt verkaufte. Vor ihnen waren die Raschauer da gesessen (1494);
darnach ward es mit Reuth zusammen besessen und war zuletzt Patrimonialge-
richt des Herrn v. Korb. Daran stoßt das vormalige freiherrl. von Lilien'sche
Patrimonialgericht Ilsenbach, das 1655 von den Reltzenstein an die Rum-
mel gelongte. Zwischen beiden südwärts liegt das ehedem Preckendorfische Gut
Schlattein, dessen Zehenten mit dem zu Poppenhof (Landg. Vohenstrauß)
König Konradin (1261) dem Kloster Waldsassen schenkte, das ihn (1260) dem
deutschen Orden vertauschte.
1) Zur Zeit des Hohenstaufischen Besitzes gülteten Vlozze und Parkstein vnd die
Weyde, und Loge, und Mandtel 2c. nach Nürnberg zur Reichsvogtei. Damals
wurde die Burghut zu Vlozze und zu Parkstein auf 60 Pfd. Regensburger Pfen-
ninge geachtet.
2) Er schenkte (1287) dem Kloster Waldsassen all seine Zehenten und Einkünfte zu
Pfreimd, Floß, Parkstein, Adelnburg und Weiden, in welch letzterer Stadt dieses
Stift einen eigenen Kasten hatte und (1739—42) einen großen Klosterhof nebst
Getreidespeicher erbaute, worin sich nun das k. Bezirksgericht befindet.
2) Schon 1315, 6. Mai wurde durch Schiedsrichter ausgesprochen, König Ludwig
solle seinem Bruder dem Herzoge Rudolph 2000 Mark Silbers, die sie auf Gloß