Abriß der Ortsgeschichte. 559
golstadt mit dem Schwerte abnahmen (1421). Beide Fürsten einten sich in Verträ-
gen (von 1421 u. 1427) zu gemeinschaftlichem Besitze dieser Eroberung, nahmen
jedoch schon 1423 von Martin Virdung darauf 5000 rhein. Gulden zu leihen.
Herzog Johanns Antheil vererbte (1448) an Otto von Mosbach, (1499) an Kur-
pfalz und (1662) an die Sulzbacher Linie; die Brandenburgische Hälfte wün-
derte in mehrere Hände. Zunächst erwarb Ludwig mit dem Höcker von In-
golstadt dieselbe durch Heirath einer markgräflichen Prinzessin; ihn beerbte
Bayern-Landshut (1447); der Kölner Spruch brachte diesen Theil mit den
Landsassengütern Altenstadt, Sigharts, Thumsenreuth, Krummennaab, Grub
und Wildenreuth an die junge Pfalz (1506, 18. Jan)), bis endlich nach ver-
schiedenem Regierungswechsel der Linien Neuburg, Zweibrücken, Vohenstrauß,
Sulzbach (1714) Pfalzgraf Theodor von Sulzbach, beide Theile dauernd vereinte.
Das Schloß (um 1560 vollendet) blied bis zur Verlegung des Landge-
richtes nach Neustadt Sitz desselben; sein Vorstand ernannte auch den Stadt-
richter zu Weiden bis zu Aufhebung dieses Amtes (1745) und bis zu Ver-
einigung seiner Jurisdiktion mit dem Landgerichte Parkstein. Dieser einst
befestigte Markt lehnt sich an einen Berg, von dessen Höhe man das ganze
Landgericht Neustadt und einen Theil der Aemter Erbendorf, Eschenbach und
Kemnath übersieht. Er trotzte (1634) der Belagerung der Schweden, ohne
von ihnen eingenommen zu werden. Den Schloßberg krönte noch vor hun-
dert Jahren die Veste Hohen-Parkstein,) die von gleichnamigen Sulz-
nahen Boxdorf (Pokstorf) hatte Gotfried Hälchel 4 Höfe, in Kalmreut
(Cholbenrevt) aber Heinrich Stuergrans Gilten und Zehenten von dem Maier-
hofe und von anderen 3 Höfen (seit dem 15. Jahrh. gehörte es den Schirndin-
gern). Gleich darunter in Würnreuth (Wurmansrivt) waren dem Ulrich Dräs-
witzer 2 Höfe und in Wetzelsprunn 6 Lehen versetzt; ebenso Heinrich dem
Wildenaver 6 Höfe zu Ellen bach und der Garbenzehent zu Schirnprunn
(Ldg. Tirschenreuth) und zu Maierhof (Märmhof) u. s. w. Man sieht, es
war eine sehr geldbedürftige Zeit!
1) Im Jahre 1283 hatte die Burghut zu Parkstein der alte Drätzwitzer, wofür ihm
3 Höfe zu Stänried (Steinreuth), 3 Höfe zu Zwentezreut (Wendersreuth),
4 Höfe zu Puoch (Buch), 2 Höfe zu Grafenreuth, die Vogteien Abrahams-
torf (Obersdorf) und Verchenreuth (Irchenried, Ldg. Weiden), dann die
Chlatz-Mühle zinsbar waren; unter böhmischer Herrschaft kam dies Burggut
(1365) in den Besitz der noch blühenden Gleißenthaler (vom nahen Dorfe
Gleißenthal), die auch Döltsch bis 1570 besaßen. In Letzterem folgten
ihnen die Weiher, Rochaw, Mendel, Leuprechting; in Hohen-Parkstein aber schon
um 1390 die Erlbecken (zu Sinning, zu Trausnitz 2c.), die darauf (1395) von
fremden Gerichten eximirt wurden, und in dieser Linie (1562) erloschen; von
ihren Erben erkauften es 1592 die Notbafften nebst den Hofmarken Mosbürg
und Ulersried (Ldg. Weiden), Überließen es aber schon 1598 dem Kurfürsten
Friedrich und Herzog Philipp als frei eigen. Damals ertrug dies Besitzthum