648 Oberpfalz u. Regensburg.
Auf einem der höchsten Punkte der Oberpfalz überragt das Bergschloß
Leuchtenberg fast die meisten weit ausgedehnten Besitzungen des davon
auch Waldaw und schenkten 1276 die dortigen Waldungen an Waldsassen. Zu
Eingang des 14. Jahrhunderts gehörte die halbe Veste dem Albrecht Nothaft,
der in Herzog Rudolphs Krieg gegen seinen Bruder Ludwig den Bayer davon
entsetzt, doch (1315, 6.-Mai) wieder damit begnadigt wurde. Diese Hälfte war
1326 schon wieder nebst dem Baue in Handen des Königs beim Vizedomamte
Lengenvelt und wurde erst 1394 durch Ruprecht III. an Tobias und Heinrich
die Waldauer abgetreten, wogegen diese die Veste Waldau sammt dem Halsge-
richt der Pfalz zu Lehen machten und derselben hiemit Oeffnung gegen Jeder-
mann außer ihre nächstgesippten Freunde die Waldauer, Paulsdorfer, Nothafften
und Kürner versprachen (27. Sept.). Bon den Waldauern ging dies Rittergut
(1560) auf die von Köckeritz und (1562) an die v Wirsberg über, von denen
es (1632) der Pfalz apert und dem gewesenen Feldmarschall Adrian Freiherrn
v. Enckhefort verliehen wurde (1652). Die späteren Erwerber v. Rummel muß-
ten (1680—1690) hiefür 2100 Gulden Landsassenabtrag leisten und vererbten
Waldau auf die Freiherren von Lilien, Erbsälzer zu Werl. Es sei uns gestattet
hier einige gefreite Güter dieses Landgerichtsbezirkes anzusügen. Wir finden zu-
nächst bei Mosbach das Wirsberg'sche Lehengut Gebhardsreuth, das (1570)
dle v. Brandt besassen. Nach dem Tode Wolf Christophs Brandt (1613) wurde
es der Apertur halber streitig, und ad interim dem Jakob Geuder in Bestand
gegeben, doch (1620, 25. April) vom Hofgerichte Georg Christoph von Wireberg
zugesprochen, der es Georg Wolfens v. Wildenstein Wittwe tauschweise überließ.
Hievon kam es an die v. Satzenhofen (um 1660), v. Giggenbach (1706), von
Donop (1727), Wittmann (1739), von Voith (1740). Es gehört in die Ge-
meinde Gröbenstetten, deren Hammer Hans Aurochs (1434, 20. Juli) dem
Herzoge Johann verkaufte. nebst dem einst durch Jörg Praitter zu dem Hammer
erworbenen Hofe, auf dem der Pfarrer zu Mosbach 60 Pfenninge jäbrlichen
Zins zu einem Selgerät hatte. Das dem Stifte Kastel, später dem Maltheser-
Orden gehörige Heumaden wurde für keine Landsasserei gehalten. Eine kleine
Gruppe von Edelsitzen liegt an der Gränze gegen Nabburg und Weiden, ganz
im Süden unseres Gerichtes. Dahin gebören Kötschdorf, das von Lazarus
Lindharts Erben (um 1600) Endres Oesterreicher erkaufte. Hievon kam es (1654)
an Georg Pfreimbder (durch Kauf um 3000 fl.), an Häller (1706), Zebmen
(1713), Mosburger (1783). Der Woppenhof wovon stc (1476) Gilg Net-
hafft schrieb, war später in Handen der v. Koldiz, Thünefeld, Juncker und seit
1747 der Reisner von Lichtenstern. Grebmühl gehörte den Federl, aus denen
der Landrichter und Lehenprobst zu Leuchtenberg Dr. Ludwig Federl (1647) auch
Glaubendorf damit vereinte. Auf letzterem Gute erhielt Hanns Fuchsstainer
1461 von den Landgrafen Ulrich und Johann von Leuchtenberg Hofmarkorecht.
Weitere Besitzer sind: Koch (1727), von Schrenckh (1740), Meixner (1760),
Scherr, Kammerer, Segerer, v. Voith. Nördlich von Leuchtenberg ist das Lehen-
gütchen Keimling, das Oberstlieutenant von Lichtenau (1647) von Kurrfalz
geschenkt erhielt. Seine Nachfolger darin waren die Freiberren v. Karg und die