650 Oberpfalz u. Regensburg.
fürst Maximilian I., welcher schon früher hierauf eine kaiserliche Expektanz
erlangt hatte, und die Landgrafschaft Leuchtenberg (1650, 5. Juni) seinem
zweitgeborenen Sohne Max Philipp Hieronymus einräumte Nach der Schlacht
bei Höchstädt zog sie Kaiser Joseph, da Moax Philipp (1705, 20. März kinder-
los gestorben war, als erledigtes Reichslehen ein und verlieh sie (1708) dem
Fürsten Leopold Maria von Lamberg. Durch den Frieden von Baden wurde
auch die Landgrafschaft Leuchtenberg dem Kurfürsten Max Emmanuel zurück-
gestellt (1714) und Mecklenburg wegen der von Kaiser Maximilian darauf
(1502) erlangten Anwartschaft mit dem Pririlegium de non appellando
abgefunden.
Fortan blieb die Landgrafschaft eine gesonderte Provinz unter einem Di-
rektor, einem Lehenprobste, Landrichter, Landeshauptmann u. s. w. und um-
faßte das Leuchtenbergische Gebiet mit dem Markte Leuchtenberg und den
Edelsitzen Rockenstein, Pirk, Wildenau, Glaubendorf und Trebsau; das Rich-
teramt Misbrunn mit der Hofmark Burkardsried; das Pflegamt Pfreimd
mit der Stadt Pfreimd und dem Landsassengute Steinbach, endlich das Pfleg-
amt Wernberg mit den Märkten Wernberg und Luhe.
In unseren Tagen verlieh König Maximilian I. dem Gemahle seiner Tochter,
der Prinzessin Auguste Amalie, Eugen Rose de Beauharnois, Marquis de
la Ferté-Aurain, vordem Vicekönig von Italien, Napoleons Stiefsohne, mit
dem Fürstenthum Eichstädt den Titel eines Herzogs von Leuchtenberg, welchen
seine Enkel, nunmehr (laut Ukas vom 18 „6. Dezbr. 1852) Fürsten Roma-
noffsky, noch führen.
Achtundzwanzigstes Kapitel.
Das Landgericht Waldmünchen.
Literatur.
Honnmenta Bolca. Vol. IIIVI. P. 1. 446 sd. P. U. u. ff. — Die Hussiten-Schlacht zu Hiltersrier. Im
345 „99., 4214 14q. 480. — Hon. bolca. Vol. IIVI.
MNon. Monssterll Schöntbal. — v. Fink, Auszug
aus dem Salbuche des Herzogs Heinrich von Nic-
derbayern. Gericht Walrmünchen. Verh. b. b. Ver.
5. Boy. S. 474 u. ff. — Derf., Zur Geschichte
der Herrschaft Schwarzenburg, Retz u. Waldmün-
Oberpfälzischen Anzeiger v. 25. März 1845. Nr. 36.
Mit Beilagen u. Anmerkungen. Verh. d. b. Ver.
14. Bvd. S. 323 u. f. — Stichanner, Jogs.,
Tiesenbach in der Ober-Pfalz. Verh. d. h. Ver.
9. Bd. 133 f. — Fischer, Dr. A., Geschichte
des ehemaligen Augustiner-Klosters Schonthal im
chen. Verh. c. a. O. ö. Bv. S. 429 u. ff. —
Ders., Nachtrag hiezu. Verh. r. 6. Bd. S. 68
Das alte Amt Waldmünchen (Monacum) kam in der Theilung von
1255 an Niederbayern und reichte nach dem Salbuche von 1283 von Hirsch-
hof, westlich der Stadt Waldmünchen, über Kritzenast an die heutige südliche
Landgerichtsgränze. (Vor der Aemterorganisation v. J. 1803 hielt dies kur-
fürstliche Pflegamt auf 4/ Quad.-Meilen 7071 Seelen). Ein kleiner Theil
der alten Herrschaft Schneeberg (die Gemeinden Breitenried, Tiefenbach und
Treffelstein) wurde 1840 und 1857 mit demselben vereint. Ebenso die Gemeinde
Döfering der alten Grafschaft Cham (1857). Die übrigen Theile unseres
Regen-Kreis. 1836. 8.