654 Oberpfalz u. Regensburg.
sie abermals an Heinrich Burggrafen zu Meißen mit der Oberhoheit über das
Kloster Schönthal um 36,000 fl. (1504), der diese Pfandschaft (1506) tausch-
weise gegen die Herrschaft Breitenstein dem Heinrich von Gutenstein über-
ließ. Von diesem erkauften sie Kurfürst Ludwig von der Pfalz und sein Bru-
der Herzog Friedrich im J. 1509 um 41,000 fl. und 1400 fl. für das Ge-
schütz. Die Herrschaft Schwarzenburg wurde in zwei Pflegämter abgetheilt
(Rötz und Waldmünchen). Der Berg, worauf die Schwarzenburg stand (nun
Schwarzenwöhrberg), wurde sonst in's Gemein Zwetetn genannt; die
Burg zerfiel in Ruinen. Die Herren von Schwarzenburg, schon in Mitte
des 11. Jahrhunderts urkundlich genannt, waren Vasallen der bayerischen
Herzoge und hatten selbst wieder edle Dienstleute, als welche uns die Schön-
thaler Monumenta die Hirschhover, Dürner, Stegner, Cholberger und Göt-
linger namhaft machen. Von den späteren Herren der Schwarzenburg’) war
Heinrich Pflug Herzog Johanns oberster Feldhauptmannn in der glorreichen
Schlacht bei Hiltersried') (1433, 21. Septbr.), worin die Böhmen ohne
die Gefangenen mehr als 2000 Todte auf der Wahlstadt ließen. Sie endete
die langjährigen Gräuel und das Elend der Hussitenkriege für diese Gegenden,
die auch der Himmel bald darauf (1438) durch eine außerordentliche Frucht-
barkeit segnete. Viele vom pfälzischen Adel nahmen Antheil am Ruhme dieses
Tages; Wenzl von Röz brachte dem Fürsten nach der Schlacht „das Potten-
brodt, des hauptmanß bluetig Schwerdt“. Um die Kirche zu Hiltersried be-
wahren noch Spuren von Schanzen das Andenken an diese Zeit. Den Zehent
zu Hiltoldesriut, den Grafen von Leonberg lehenbar, brachte Schönthal mit
deren Genehmigung von den von Gezendorf (1290) und von Wartperch (Log.
Neunburg v.,W. 1296 u. 1305) an sich. Die Güter daselbst erwarb es von
den Hainrichsreutern und Satzenhofern (1323).
Am Juße der Schwarzenburg liegt an zwei Straßen nach Böhmen in
einer fruchtbaren Ebene das Städtchen Rötz. Ein Pabo de Rehsce erscheint
im 12. Jahrhundert in Obermünsterischen Schenkungen. Die Rötzer nahmen
später in Cham Bürgerrecht, während die Satzenhover zum Frauenstein sich
in Rötz niederließen. Das Patronatsrecht über die Pfarrei schenkten die Her-
zoge Otto und Stephan an Schönthal (1297), welches von den Grafen von
Leonberg und von den Wartperchern den Zehent daselbst an sich brachte (1285
und 1301). Erstere eigneten 1305 dem Kloster alle Lehen, die es in die-
ser Pfarrei durch Kauf oder Schenkung von ihren Vasallen erworben hat
oder noch erwerben werde.
Die ungemein freundliche Umgebung des von der Schwarzach umschlun-
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#*) Die Frau Pflegerin von der Schwarzenburg mußten die Hintersassen zu Stegen
in die Kirche und „wo fy in der herrschafft Swartzenburg hin varen wil und hin-
wider auf die Swartzenborg“ fahren, wofür sie vom Scharwerk befreit waren.
:) Vergl. Verh. 2c. a. a. O. XV. S. 38.