656 Oberpfalz u. Regensburg.
als für die Angelegenheiten seines Ordens thätigen Manne. Dreißig Jahre
nach der Aufhebung wurde ein Theil der Klostergebäude ein Raub der Flam-
men (1833).
Meunundzwauzigstes Kopitel.
Das Landgericht Waldsassen.
LAiteratur.
Brenner, J. B., Geschichte des Klosters u. Stifts sassen, in deutschen Reimen des 14. Jahrhunderts.
Walvsassen, rach Quellen bearbeitet. Nürnberg, Verh. v. bist. Ver. 10. Bd. S. 76 f. — Husi,
1837. S. — Oefele, Serlptores rer. boic. Chro- Metropol. Salisb. T. III. Non. 1620. p. 454 sod. —
oicen Monast. Waldsass. 1098—1501. T. 1. 53— 87. Oesterreicher, Urkundl. Nachrichten u. (. w.
— Brosch, C., Chron Mon. Germ. preeclp. Cent. Verh. d. bist. Ver. 6. Br. 154 f. — Der Ma-
I. logolst. 1551. p. 68 scc. — Schmeller, be. riahülfslséberg bei Kuchemübl in der Oberpfalt-
Joh. Anrr., Die Entstehung des Klosiers Wald- Eulzb. Kal. 1850. 93 ff. Mi-: Abbildung.
Dieses Landgerichtes größter Theil (die vormaligen Richterämter Wald-
sassen, Konnersreut, Mitterteich, Hardeck, Waltershof und Wisau) waren
früher unter Regierung des Krummstabes und wurden nach Auflösung des
Stiftes Waldsassen (11. Februar 1803) im Okteber 1804 mit dem Ritterlehen
Fuchsmühl, mit den bayreuthischen Ortschaften Reutlas, Dörflas, Pfaffen-
reuth und Manzenberg und mit dem Patrimonialgerichte Groß-Schlattengrün
zu einem kurbayerischen Landrichteramte vereint, das auf 13 Quad.-Meilen
19,029 Seelen zählte. Bei Bildung des Landgerichtes Erbendorf (1849,
29. März) wurden aus diesem Gerichte 6 Gemeinden losgetrennt; die Ge-
meinde Altalbenreuth und der Ort Schönlind kamen 1846, 20. Juli zu Böh-
men; dagegen aber Ernstgrün, Ottengrün und Pfudermühle ebendaher in
Zugang.
Das Kloster Waldsassen,) gestiftet von Diepold von Vohburg, hat
in Johann Baptist Brenner einen tüchtigen Bearbeiter gefunden. In den
Jahren 1128— 1132 fast ganz vollendet, wurde dies Cisterzienser-Priorat am
Tage des heil. Remigius (1. Okt. 1133) in eine Abtei verwandelt, die schon
1147, 9 März, die Reichsunmittelbarkeit errang. Sie zählte unter ihren
45 Prälaten einen Erzbischof, einen Cisterzienser-Ordens-Generalvikar und
zwei Doktoren der Sorbonne. Zwei derselben docirten zuerst in Leipzig, drei
Andere traten als Schriftsteller auf. Besonders verdient um die Bibliothek
machten sich die Aebte Andreas (1512 —.1524) und Eugen (1724—1744). Durch
1) Die romantische Erzählung der ersten Niederlassung Gerwik's von Wollmundstein
in Kölergrün und seines Turniers mit Diepolt v. Vohburg vergl. Chron Wald--
sass. bei Oesele, 1 « Die Geschichte seiner Entstehung in deutschen Reimen
siehe bei Schmeller a. a. O. Die Tradition von Einweihung der Klosterkirche
durch den Evangelisten Johannes mit einer Engelschaar sei hier unter den vielen
Wundern und Sagen, womit die Peesie des Mittelalters diesen Ort ansgeschmückt
hat, allein erwähnt. Die wirkliche Einweihung vollzog 1179 Bischof Kuno l. ven
Regensburg in Gegenwart Friedrich I.