684 Oberpfalz und Regensbmg.
trennte. Und abermals zu Regensburg war es, wo im Jahre 1180 vor
den versammelten Fürsten der Spruch erfolgte, welcher den Herzog Heinrich
des Herzogthums entsetzte, das nun an das, dem Herzog Arnulf entstam-
mende Haus Wittelsbach gelangte, welches somit wieder in sein altes Recht
eingesetzt wurde, und seitdem den Thron von Bayern ziert. Zum letzten
Male sah Regensburg den Kaiser Friedrich I., als er von hier aus, am 11.
Mai 1189, den Kreuzzug antrat, von dem er nimmer wiederkehrte. Ihm
verdankt Regensburg seinen ersten Freiheitsbrief, den sein Sohn Heinrich VI.
bestätigte.
In den Wirren, welche nach K. Heinrichs VI. Tode durch die zwei-
spaltige Königswahl hereinbrachen, hielt Regensburg zu K. Philipp, und als
nach seinem Tode der junge Friedrich auf der Fürsten Einladung nach
Deutschland gekommen war (1212) zu diesem. Nach seiner Königsweihe
ging Friedrich II. im Februar 1213 hieher, um von den oberdeutschen
Fürsten den Lehenseid zu empfangen. Der Verdacht, daß die Hohenstaufen
Antheil an der Ermordung Herzog Ludwig 1. (1 16. Sept. 1231) hätten,
mag Ursache gewesen sein, daß des Kaisers Sohn, König Heinrich, als
er zu Anfang des Jahres 1232 nach Regensburg kam, von der Bürger-
schaft auf Anstiften Einiger nicht mit den Ehren empfangen wurde, die ihm
als König und Herren gebührten. Entrüstet ging er nach Eger, wohin des
Rathes Botschaft ihm nacheilte, Verzeihung zu erlangen. Nur gegen eine
große Geldbuße ließ sich der Zorn des Königs beschwichtigen. Dagegen
wendete sich sein Groll gegen Herzog Otto II. Als dieser im Jahre 1233
einen Hoftag in Regensburg halten wollte, verhinderte Heinrich ihn
hieran mit bewaffneter Macht. Erst nachdem der Herzog den. König zu
einem Frieden vermocht, kam der Hoftag zu Stande, an welchem der Erz-
bischof von Salzburg und alle bayerischen Bischöfe Theil nahmen. Als
Friedrich II. sich genöthigt sah, nach Deutschland zur Züchtigung seines
aufrührerischen Sohnes zurückzukehren, kam er auch nach Regensburg, wo#
Herzog Otto II. sich mit ihm aussöhnte (Juni 1235).
Friedrich II. wurde 1239 mit dem Banne belegt, und dieser sollte ge-
gen ihn und dem ihn anhangenden Bischof Siegfried auch in Regensburg
verkündet werden. Allein die Bürger verhinderten es, und verfielen damit
gleichfalls dem Interdikte, in welchem sie gleichwohl bei dem Kaiser treu
ausharrten, der ihre Anhänglichkeit auch nach Siegfrieds Abfall sogleich mit
dem Wiederrufe des Ediktes von Ravenna vergalt (1245). Siegfrieds Nach-
folger Albert, der unerbittlich auf Vollstreckung des Bannes bestand, wurde
sogleich vertrieben. Von Donaustauf aus ließ er im November 1250 den
Zug der Bürger, welche des Kaisers Braut durch das Stadtgebiet geleiten
sollten, überfallen, und vierzig Patrizier gefesselt auf das vorgenannte Schloß
führen. König Konrad IV. und Herzog Otto II. brachen sogleich nach
Regensburg auf, und nahmen an den Geistlichen Rache. Der Bischof schwor