686 Oberpfalz und Negeneömg.
er im Jahre 1266 neuerdings in Bayern einzufallen im Begriffe stand, eilte
daher sogleich der Bärgermeister Albert Portner mit vier Bürgern und dem
Noetare der Stadt zu dem Könige in das Lager bei Tauß, um sich dessen
Freundschaft zu versichern. Ottokar dagegen suchte die Stadt für sich zu
gewinnen, und versprach, sie zehn Jahre lang wider die Herzoge von Bayern
zu schützen, und mit viesen keinen Waffenstillstand oder Frieden einzugehen,
ohne auch sie darin außzunehmen. Auch gegen den Bischof versprach
er ihr Hülfe, wenn dieser sie feindlich überziehen wollte. Die Stadt verhieß
ihm jedoch nur freien Durchzug, und konnte sich glücklich preisen, daß Ottokar
welcher wirklich kam und zwei Tage verweilte, sich gensthigt sah, wleder
um gukehren.
Rudolfs von Habsburg kräftige Regierung war auch für Regens-
burg von den wohlthätigsten Folgen. Mit Freude wurde er hier empfangen,
als er im September 1276 an der Spitze eines mächtigen Heeres wider
König Ottokar erschien. Folgenreich wie für die Stadt, sowie für gang
Bayern war sein Aufenthalt in Regensburg im Jahre 1281. Wie er sich
da von den beiden Herzogen und ihren großjährigen Söhnen eidlich geloben
ließ, den jüngst geschlossenen Vertrag zu halten, und mit der Acht für jeden
drohte, der im Falle eines Bruches, das Einlager nicht persönlich leisten würde
(30. Juni 1281), wie er dann für die allgemeine Sicherheit des Landes
durch einen Landfrieden auf drei Jahre sorgte (6. Juli 1281), mußte auch
auf seine Einsprache die Parteiung in der Stadt unter den Rittern, Mün-
zern und Bräuern einerseits und den Kaufleuten und gesammten Bürgern
andrerseits ausgeglichen werden. Die Stadt stand damals auf der höch-
sten Stufe ihrer Blüthe und Macht, und war so sehr von dem
Bewußtsein derselben durchdrungen, daß sie keine Gelegenheit vorübergehen
ließ, gegen die Fürsten, deren Gunst sie doch so Vieles verdankte, ihre Ueber-
legenheit geltend zu machen. Wie sie in den Jahren 1285 bis 1287 mit
den Herzogen, im Jahr 1295 mit dem Bischofe und der Geistlichkeit auf
solche Weise in Zerwürfnisse gerieth, und wie diese ausgeglichen wurden,
werden wir bei der Darstellung der Verfassung näher kennen lernen. We-
nige Jahre nach der Aussöhnung mit den Herzogen zerfielen die Bürger aufs
Neue mit denselben. König Avolf hatte dem Herzoge Otto von Nieder-
layern wegen der ihm wider Frankreich zu leistenden Dienste auf die Juden
zu Regensburg eine Summe Geldes angewiesen, und Glaubbriefe an den
Magistrat und die Juden ausgestellt. Als des Herzogs Räthe und Diener
das Geld erheben wollten, machte der Rath Anstände; es kam zu Thätlich-
keiten, bei denen von beiden Seiten etliche getödtet, mehrere gefangen wur-
den. Die Herzoge Otto und Stephan sammelten sogleich ihre Schaaren,
umringten die Stadt, und schnitten derselben die Lebensmittel ab. Von
Noth und Hunger angetrieben, machten die Bürger einen Ausfall und zün-
deten den Markt Abach an. Um jeder Weiterung vorzubeugen, erbot sich