Vorwort. V
fassungen hier systematisch und ohne willkürliche Auslassungen Inventar
aufzunehmen. Das vorliegende Handbuch der deutschen Wahlgesetze und
Geschäftsordnungen hat sich dieser Aufgabe durch möglichst korrekte Zu-
sammenstellung der einschlägigen Texte zu unterziehen versucht.
Es schien zu weitgehend, auch die meist rein technisch gehaltenen
Reglements oder Ausführungsverordnungen zu den Wahlgesetzen mit
abzudrucken; als Beispiel wurde nur das zum Reichstagswahlgesetz ge-
hörende Wahlreglement gebracht. Ebenso wurden die sich meist auf die
Aufzählung von Ortsnamen beschränkenden Wahlkreiseinteilungen auch
nur in Verweisungen bemertt.
Bei der Fülle des Stoffes wurde es als Hauptaufgabe angesehen,
die Einleitungen möglichst kurz und prägnant zu fassen und auf die Unter-
streichung der Hauptcharakteristika des jeweiligen Wahlrechtssystems zu
beschränken; im übrigen sei auf die Behandlung dieser Materie in Meyer-
Anschützs Deutschem Staatsrecht (7. Aufl. 1914 S. 329—380) und auf
die Spezialliteratur verwiesen.
Die Beschaffung des Materials war zum Teil außerordentlich schwer
und zeitraubend. Um so williger sei Dank gesagt den hohen Regierungen
und Landtagen, die ihre Unterstützung mit authentischem Material nicht
versagten, dem Herrn Staatssekretär des Reichsjustizamts für die wieder-
holt erteilte Erlaubnis zur Benutzung der Bibliothek des Reichsjustiz-
amts und Herrn Geheimrat Anschütz für seine freundliche Einführung
in die Bibliothek des Berliner Juristischen Seminars.
Berlin W. 15, den 29. April 1914.
v. Rauchhaupt.