suchen, daß er — Allen Alles werde; d. h.
seinen Schülern das für sie Gehörige zu-
wende, ohne dabey das seinen Schüle-
rinnen besonders zu wissen Nöthige unbe-
merkt zu lassen.
. .
Weit weniger Schwierigkeiten in An-
wendung des neuen Lehrplanes auf die weib-
lichen Schulen werden jene Lehrer und Leh-
rerinnen fsinden, denen nur Mädchen zu
unterrichten obliegt. Diese werden in allen
Zweigen des Unterrichtes eine einförmigere,
ganz auf die Natur, Verhältnisse und Be-
stimmung des Mödchens berechnete Lehrart
befolgen; alle Beyspiele und Gleichnisse
zur Erläuterung ihrer Lehren und zur Ver-
sinnlichung schwererer Begriffe aus dem Le-
bens= und Geschäáftskreise des Mädchens her-
nehmen; manchen Gegenstand, der für Kna-
ben ausführlich behandelt werden muß, mit
Wenigem berühren, um sich dagegen über
andere, das Mädchen oder Weib, als sol:
ches, mehr interessirende oder näher ange-
hende Dinge weiter verbreiten zu können,
worüber in dem seiner Zeit nachfolgenden
allgemeinen Methodenbuche mehrere
und deutlichere Winke werden gegeben werden.
Besondere Vorschriften und Un-
terrichts-Vortheile.
I. Gott.
S.
Frohsinn ist der Ingend beglückende,
herrschende Gemüthsstimmung, und Fröh-
I.
27
lichkeit und Freude sind daher ihre na-
türlichsten Empfindungen. Ein Unterricht,
der dem Kinde fage, was es thun soll, um
immer fröhlich zu leben, und was es mei-
den soll, um nie traurig zu werden,
kann ihm also nicht anders als sehr willkom-
men seyn. Dieß sey daher der vorzüglichste
Zweck des Religions= Unterrichtes; dieß
leiste der. Sitten= und Tugendlehrer. Da-
von gehe er aus, darauf kehre er zurück.
2.
Der Freuden-Unecerricht beginne
mit der Lehre vom Guten (dem lebblichen
und geistigen) als dem Inbegriffe aller Freu-
den; und gehe von diesem zum phyüschen
und moralischen Bösen über, als dem In-
begriffe alles Uebels, das dem Meonschen
wiederfahren kann, zu Folge des schönen
Spruches:
Das Gute giebt uns reine Freuden;
Das Böse nur Verdruß und Leiden.
S. 3.
Mit dem Begriffe gut ist der Begriff
Gott so innigst und wesentlich verbunden,
daß sich beyde gar nicht ohne einander den
ken, vielweniger von einander trennen lassen.)
Bey dem Unterrichte vom ersteren (vom Gu-
ten) ist daher die Lehre von Gotc, dem
allgemeinen Freudengeber, von dessen
vornehmsten Eigenschaften, und insbesondere
von dessen Bater-Verhältnisse zu den
Menschen in der den Kindern faßlichen Spra:
che und mit beständig vergleichendem Rück-
blicke auf Eltern und Lehrer, wo möglich,
zu verweben.