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gruͤndliche Weise zur Kenntniß der Buch-
staben, zum ordentlich Sprechen und Lesen
in ungewöhnlich-kurzer Zeit bringen.
g. 2.
Die zweckdienlichsten Bemerkungen und
Unterrichts-Wortheile finden sich in der
schon oben unter den allgemeinen Grundsätzen
und Vorschriften I. #15. Nro. a. angeführ-
ten Anweisung für Lehrer über den
Gebrauch des Lehr= und Lesebu-
ches der ABC Schüler (München
1804) so vollständig vereinigt und so faß-
lich entwickelt, daß jeder Elementar= Lehrer
der königlich baierischen deutschen Schulen
sie als ein eigentliches Methodenbuch über
den ersten Sprachunterricht wird benützen
können. Diese Anweisung wird daher einem
jeden eben so unentbehrlich seyn, als die
Elementar-Lehrbücher selbst. Allein jede
Seite, jeder Saß derselben will aufmerk-
sam gelesen, erwogen, bedacht und wieder
bedacht seyn. Ee sind hie und da nur mit
zwey Worten Winke gegeben, die dem den-
kenden Leser gewiß nicht entgehen, und auf
mancherley Vortheile bey dem wirklichen
Unterrichte führen werden.
3.
So gesprechig die Kinder unter sich
sind, so gehèrt doch eine ganz eigene Be-
handlungs-Weise dazu, um sie in der Schu-
le zu rechter Zeit und richtig sprechen
zu machen. Das Wie lehrt die obenbe-
merkte Anweisung. Hier wird dem Lehrer
nur noch ein vorzüglich liebreiches, freund-
liches, Zutrauen-gewinnendes Betragen als
–.
ein Hauptmittel empfohlen, wodurch er die
Kleinen gar bald zum stillen, aufmerksamen
Zuhören locke, und sind sie ein Mahl so weit,
dann werden sie auch die an sie gestellten
Fragen gerne und ohne Blödigkeit beant-
worten, so gut sie es können.
g. 4.
Der erste Lese-Unterricht wird den Kin-
dern durch recht anschauliche Ueberzeugung
derselben von den Vortheilen des
Lesens im menschlichen Leben nicht.
nur angenehmer gemacht, sondern eben da-
durch auch erleichtert. Eben dieses gilr auch
vom Schreiben: denn diese Kunst ist nicht
minder wohlth#tig, nur zusammengesetzter
und schwerer, als die Lesekunst; und daher
auch später als der Lese-Unterricht zu be-
ginnen; umso mehr aber schon frühe durch
Linien= Dreyecke-Vierecke= und andere leich-
te Figuren = Umrisse= Zeichnen vorzube-
reiten, damit Aug und Hand an gewisse
Proportionen, u. dgl. bey Zeiten gewöhnt
werden.
& 5.
Die Vorschriften beym Schreib-Un-
terrichte müssen stets, auch ihrem Inhalte
nach, lehrreich und der Fassungskraft des
Schülers angemessen seyn. Indeß sollen die
Kinder keineswegs immer nach Vorschriften,
sondern bald und weit öfter Diktirtes
zu schreiben angewiesen werden; und wenn
sie es ein Mahl dahin gebracht haben, ei-
gene kleine Aufsätze zu machen, sol-
len sie immer nur an einem Stoffe aus
ihrem Kreißse sich in dieser nützlichen
Beschäfligung üben.