Full text: Königlich-Baierisches Regierungsblatt. 1807. (2)

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rer, — unterm 77. April die erledigee 
Pfarrei zu Mörsdorf, im tandgerichte Hil- 
poltstein, dem bisherigen Frühmeß= Bene- 
fziaten zu Heideck, Michael Steib, 
dann das hiedurch erledigte Benefzium zu 
Heideck dem bisberigen Sradtkaplan zu 
Neumarkt, Joseph Hafner, — und 
unterm 13. April die Pfarrei Reuth, im 
landgerichte Vorchheim, dem bisherigen 
DPfarrer zu Tiefenpölz, Martin Düll, 
allergnädigst zu verleihen. 
Vermög allerböchster Entschließung vom 
70. April wird der tandgerichts-Aktuar 
in Botzen, Dr. Kandidus von Sam- 
mern, nach Telfs, und der Aktuar in 
Telfs, Michael Staurner, nach Botzen 
in gleicher Eigenschaft versezt. 
Uncerm r3. März baben Seine Majestäe 
gerubet, den Dionis Scheller zum 
Postwagens-Kondukteur für die Route von 
München nach Salzburg zu ernennen. 
  
Nekrolog. 
Am zr. März 1807. starb in Paris 
Christian Friderich Pfeffel, vor- 
mals Pfalzzweibrückischer geheimer Staats- 
rath, und Mitzlied der Akademie der Wis- 
senschaften in München. 
Er war geboren zu Kolmar, in Elsaß, 
am 3. Okteber 2726; Sohn des Johann 
Konrad Hfesfel, für welchen im Jahre 
1716 die Würde eines Scaatskonsulen= 
ten von Frankreich (orisconsulte du Roi) 
neu geschaffen wurde. 
Der Sobn hatte die Anwartschaft auf 
seines Vaters Stelle. Da aber dieser 
starb, als der junge Pfessel erst #o Jahre 
alt war, blieb dieselbe damals obne Erfolg. 
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Nach einer seltenen wissenschaftlichen 
Ausbildung, die er zu Straßburg unter der 
Anleitung, und in dem Hause des berühm- 
ten Schöpflin erhielt, welchem er auch bei 
der Herausgabe der alsatia illustrata Bel- 
bilfe leistete, begann er frühzeitig, im Jah- 
re 740, als tegations: Sekretäh bei der 
königlich= Poblnischen Gesandtschaft am 
Versaillerhofe seine öffentliche taufbahn. 
Der siebenjäbrige Krieg veränderte seine 
Dienstverhältnisse: er erhiest im Jahre r758 
den Titel seines Vaters, und wurde bald 
darauf als. Legationsrath nach Regensburg 
gesandt. # 
Im Jahre r7br. wurde er vom Herzoge 
Cbristian IV. von Pfalzzweibrücken zum 
Residenten in München ernannt, welchen 
Posten er bis zum Jahre 2707 bekleidete, 
und wo tbm zugleich von dem ihm vorzüg- 
lich gewogenen Kurfürsten Maximilian Jo- 
sepb III. die Stelle eines beständigen Sekre- 
tärs der bistorischen Klasse der baierischen 
Akademie der Wissenschaften übertragen 
wurde, bei welcher er sehr wesentliche 
Dienste leisterc. 
Im Jahre 1767. wurde er als wirklicher 
Staatskonsulent in das Französische Mini- 
sterium berufen, und nach dessen Auflöfung, 
im Jahre r701!, von dem Herzoge Karl 
in die Pfalzzweibrückische Dienste als ge- 
beimer Staatsrath zurückgebrache. 
Durch den Revolurionekrieg neuerdings 
außer Thätigkeic geseze, erwarterr er zu 
Nürnberg in stiller Zurückgezogenheit die 
Rückkehr besserer Tage. — Mit dem ersten 
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