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„dachtsame seiner vortreflichen Gelehrfam-
„keit, besondern Fleißes, und Justizeifers“
zum Revisionsrath ernannr.
Auzgebreitete Kenntnisse, und vielseitige
Ausbildung erwarben ihm die Aufnahme
als Mitglied der Akademie der
Wissenschaften zu München, als deren
Vice- Präsident er nachher rühmlich
zur Vervellkommnung des Instituts mit-
wirkte.
Im Jahre 1776 erhielt Graf Morawizky
die Stelle eines Vice-Präsidentenp bel
dem damaligen Hofrathe zu München. Der
Kurfürst Karl Theodor zog ihn zuerst in
das administrative Fach, indem Er ihn im
Jahre 1778 zum Hofkammer-Prásiden=
ten, und als im solgenden Jahre die
Ober: Landesregierung errichtet wurde, zum
Präsidenten derfelben ernannte.
Graf Morawizky bekleidete diese Stelle
bis in das Jahr 1701, wo er sich von allen
Gesschäften zurücksog. Nachdem er sleben
Jahre in philosophischer Ruhe auf seiner
Maltheser-Ordens= Kommende Biburg den
Wissenschaften gelebt hatte, trat er zuerst
wieder im Jahre 1707 als bevollmächrigter
Minister bei dem Nasiädeer-Kongreß in
Geschäfts-Thärigkeie.
Sein Benehmen bei dieser Mission harte
ihm die Zufriedenheit Seiner Majestäir des
jezt regierenden Königs im hohen Grade.
erworben.
ihm daher bei Ihrem Rezierungs-Antritte,
mit dem Range eines geheimen Staats-
sterial = Organtsation,
Alleröchstdieselben übertrugen "
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ond Konferen z-Ministers die keitung
des geistlichen Departements, und
ernanmen ihn, als im Jahre 1790 der
Johanniter-Orden wieber errichtet wurde,
zum Statthalter des Groß, Prie=
rats.
Im Jahre 1896 wurde Graf Mora-
wizky anfänglich zum dirkgtrenden Minister
des Justiz= und Pollzei-Departe-
ments ernannt, und bei der am 24. Okco-
ber des nämlichen Jahrs beschlossenen Mini-
mit der Leitung
des erstern Departements beauftragt, in
dessen Wirkungskreis nun auch die bis
dahin von dem geheimen Ministerial-Depar-
temenk der auswärtigen Angelegenheiten aus-
schließend verwalteten neu erworbenen Pro-
vinzen eingewiesen worden waren.
So war Graf Morawizky zu dem Fache
jurückgekehrt, in welchem er seine Laufbahn
begonnen hatte. Er bekleidete die ihm über-
tragene Srelle zur Zufriedenheit seines Mo“-
narchen, von welchem er wiederholte Beweise
derselben in der Verleihung des St. Hu-
berts Ordens (im Jahre 1806), des Groß-
kreuxzes des Zivil = Verdienst= Ordens der
baierischen Krone (im Jahre 1808), und
eines der Sr. Majestät von dem Kaiser
Napoleon zur Disposstion überlassenen Groß-
kreuze der Ehren= Legion erhielt.
Seines hohen Alters ungeachtet, über-
nahm er im Jahre 1810 während der Ab-
wesenheit des geheimen Seaats= und Kon-
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