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5.
In Folge dieses Grundsazes hat unerach-
tet der Freizuͤgigkeit, ein militaͤrpflichtiges
Individuum, dem der Auswanderungs-
Konsens ertheilt wird, der Militrpflichtig-
keit nach den bestehenden Gesezen zu genügen.
München den 10. Dezember 1812.
Mar Jose ph.
Graf von Montgelas.
Auf kduiglichen allerhdchsten Befehl
der General-Sekretär
Banumüiller.
Bekbanutmachungen.
(Bekanntmachung und Beschreibung falscher im
Umlaufe bekindlicher Vierundzwanzig-Kreuzer=
Stücke betreffend. )
Eine königliche allerhöch ste Encschliessung
vom 11. dieses Monats befiehlt, daß die im
Umlauf befindlichen falschen Bierundzwan-
zig= Kreuzer: Stücke zur Kenntniß des Pub-
likums gebracht werden sollen; diese einer
grossen Aufinerksamkeit würdigen falschen
Münzen sind nachgemachte kaiserlich öster-
reichische Vierundzwanzig: Kreuzer= Stücke,
und mit den Jahrzahlen 1897, 1308 und
1811 versehen.
Die von 1807 und von 1811 sehen ein-
ander ganz ahnlich, und sind sehr wahrschein-
lich von einer Hand gemacht worden; sie
unterscheiden sich von den guten Münzen
durch Unähnlichkeit des Bildnisses, da die
auf den falschen befindlichen Züge des Mun-
des und der Rase mehr hervorgehend sind;
—.
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die Blaͤtter des um den Kopf gewundenen
Lorbeer-Kranzes sind nicht so schoͤn geordnet,
und breiter gehalten, als auf guten Stuͤcken;
alle Buchstaben der Umschrift auf beiden
Seiten sind groͤsser, nicht ordentlich gestell
und mehrere stehen ganz nahe aneinander,
das auf den ächten Stücken der Fall nicht
ist; besser nachgemacht ist das Wappen der
Gegenseite, doch kann ein geübtes Aug die
nicht so fleißig nachgemachten heraldischen
Farben wohl unterscheiden, dem weniger
geubten Auge werden aber doch die besonders
schlechten Zifern in den Jahrzahlen auffallen.
Alle von diesen beiden Jahrzahlen 1807 und
18 1 vorliegenden Stücke sind mir dem Buch-
staben B. (dem Zeichen der Münze in Ktenr
niz) bezeichnet.
Die mit der Jahrzahl 1go8 und dem
Wiener Münz-Buchstab Aversehenen Stücke
sind erwas kenntlicher noch, ale die vorigen;
das sehr schlecht nachgemachte Bildniß des
Monarchen, die in keiner Ordnung schief
gestellten elenden Buchstaben, unter denen
die höheren C in dem Worte FRANCISCS
und das sehr kleine O in dem Worte
IMPERATOR besonders bemerklich sind,
dann der Anfangs-Buchstab G in dem ab-
gekürzten Worte Gratja, der hier ein C ist,
zeichnen diese falschen hinlänglich von den
guten Stücken aus.
Bei allen ist der Klang hell tönend, dos
Heringste Abreiben der Versilberung brinzt
die Farbe des Messingo hervor, und kein
Stuͤck hat einen innern Werth.