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deihlichen Folgen der unausgesezt strengen
Wachsamkeit uͤber den Gang der Justiz in
allen ihren Theilen empfunden haben, schmei-
cheln Seine königliche Majestät Sich mit
der zuversichtlichen Erwartung, daß diese
wohlthäárige Folge Allerhöchstihrer gerechten
und milden Regierung allgemein erkannt
werde. Das leztverflossene Jahr hat viel-
sältige Beweise der angestrengtesten Thütig-
keit, und des nie erschlafenden Diensteifers
von Seite der mit der Rechtsverwaltung be-
auftragten Staatsdiener beurkundet, und
Seiner königlichen Majestät gereicht es eben
so sehr zum Vergnügen, denselben Aller-
höchstihre Zufriedenheit hier wiederholt, und
vor dem ganzen Publikum zu bezeigen, als
Allerhöchstdieselben Sich versichert halten,
daß auch der stille Dank derjenigen, deren
Angelegenheiten der Gegenstand ihrer Mühe
waren, sie begleiten, und segnen werde. Fol-
gende vergleichende Bemerkungen werden die
nähern Belege dazu an die Hand geben.
1. Das Ober-Appellationsgericht hat
A. im Fache der Zivil-Rechtsstrei-
tigkeiten
1) einen vergrößerten Einlauf von 661
Numern gehabt, indem die Zahl von
2361 (des Jahres 1810) auf 3222
angewachsen ist.
2) Die Entschließungen auf die einge-
kommenen Berufungen haben sich um
136 vermehrt, und so auch
3) Die Erkenntnisse um 130 in den Sum-
men von S80 zu 710.
B.
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113 zu 157 mit 44, und die der Ent-
schließungen und Ersezungen mit oder
ohne Akten von 1159 auf 1656 zu
407. — Dazu kommen noch 1 Er-
kenntniß, 1 Eneschließung ohne Ak-
ten voriger Instanz, und 1 Bericht
in Bergwerkssachen.
In Kriminal-Untersuchungs"
sachen ist
1) der gesammte Einlauf von 878 auf
1280 gestiegen, welches eine Mehrzahl
von 402 giebt.
2)) Dieingleicher Anzahl in beiden Jahren
bei dem Ober-Appellationsgerichte un-
mittelbar eingereichten Berufungen kom-
men eigentlich nicht in Betracht, da
sie in der Regel bel der inquirirenden
Behörde übergeben werden.
3) Die Gesammtzahl der peinlichen Er-
kennenisse von 741 gegen 421 des Jah-
res 18 10 zeigt die außerordentliche Ver-
mehrung von 320, wodurch auch das
veränderte Verhältuiß der Zivil= zu
den Kriminal-Akten bei diesem obersten
Gerichtshofe anschaulich wird. Im
Jahre 1810 stand es wie 716: 470
und im Jahre 1811 wie 870:787.
4) Berichte zur allerhöchsten Stelle wur-
den 140 mithin 41 mehr, als 1 8 10 er-
stantct, und
5) Die Summe der Resolutionen endlich
hob sich von soz3 auf 777 in einer Ver-
mehrung von 27j.
II. Die königlichen Appellations und
übrigen Gerichte II. Instanz.
4) Die Anzahl der Berichte zur aller= A. In Zivil-Rechtsstreitsachen.
höchsten Stelle vergrößerte sich von
1) Der Uebersichts-Buchstabe C. beweiset,
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