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29. Maͤrz) erhielt er die Stelle eines Ritt-
meisters. In diesem Feldzuge wurde er
durch eine Flintenkugel am linken Fuße ver-
wundet.
Nach vierzehnjährigen Kriegsdiensten
nahm er seinen Abschied, nachdem schon im
Jahre 1758 sein alterer Bruder Marimi-
lian ihm das Primogeniturrecht abgetreten
hatte. In demselben Jahre vermählte er
sich mit Emannela Maria Josepha Sed-
linzky, einer gebornen Reichsgräfinn von
Choltyz, aus einem altadelichen Geschlechte
Pohlens. Am 10. März 7766 als am
Sterbetage seines Vaters, übernahm er die
von seinem Bruder ihm abgetretenen, und
bei dieser Gelegenheit neuerdings bestärigten
Primogenitursrechte. Schon im Jahre 1742
hatte ihn Kaiser Karl VII. zu seinem Kä-
merer, und 1755 der Kardinal und Bischof
zu Freising, Johann Theodor aus Baiern,
iu seinem Vize-Oberststallmeister ernannt.
Im Jahre 176s wurde er Mitglied der
Akademie zu München, 17500 Mitglied der
sittlich und landwirthschaftlichen Gesellschaft
in Altenötting, 1774 Mitglied der phisika-
lisch-ökonomischen Gesellschaft in der Ober-
lausiz, und 1777 Mitglied der socictc pa-
triotiqluc von Hessen= Homburg, dann r80
Vize-Prästdenr, und endlich 1703 Präst-
dent der Münchner Akademie der Wissen-
schaften.
Seit dem Jahre 1763 landschaftlicher
Rittersteurer des Rentamts München wur-
de er 1771 Landsteurer, und 1790 endlich
Verordneter. Churfürst Karl Theodor er-
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nannte ihn zum wirklichen geheimen Rathe,
und sendete ihn 1779 als bevollmaͤchtigten
Gesandten zu dem Friedenskongreß nach Te-
schen, und an den Hof zu Berlin, worauf
er nachhin r78§5 die Seufe des Kamer=
Präsidenten und Finanzministers amrat. Im
Jahre 1790 bevollmächtigte ihn der Hofals
Reichs-WVikariats-Kommissär zu der Bi-
schofswahl nach Freising, worauf er 7701
Obersthofmarschall wurde. 170#4 erhielt er
das Diplom als reichsritterschaftliches Mit-
glied mit seiner ganzen Deßendenz im Kan-
ton Donau.
Bon Seiner jezt regierenden königlichen
Majestst wurde ihm im Jahre 7700 die
Würde des Oberstkämerers, und 1802 die
des Oberst-Hofmeisters verliehen, welche er
noch in seinem hohen Alter bie zu seinem
Tode versah.
Was der Verstorbene als Diener dem
Fürsten und dem Staate war, zeigen die
Grade der Wäürden, mit welchen er aus-
gezeichnet wurde; was er als Mensch und
Vater seiner Untergebenen war, mögen die
dankbaren Thränen anssprechen, welche den
schönsten Kranz des Denkmals um seine
Bahre bildeten, als sie in die Gruft seiner
edlen Ahnen gesenke wurde.
Dienstes -Nottzen.
Seine Masestät der König geruhten am
31. Jänner bei der in Miesbach neu errich-
teten Postanstalt die Posterpedition dem Gast-
wirthe Andreas Mayer, und die ebenfalls