1613
Pfarrei-Erledigung.
Die Pfarrei Anried, im Ober-Denaukreise.
Die Erledigung der Pfarrei Anried, Land-
gerichts Zusmarshausen, in der Diszese Augs-
burg, wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß
gebracht. Diese Pfarrei beschränkt sich auf
das Ort Anried, welches loo Seelen ent-
hält: die Einkünfte bestehen in dem Ertrage
des Widdumsgutes zu 275 fl., an Zehent
zu 252 fl., Kompetenz 3 fl., und Stolge-
sällen zu zo fl. Zusammen in 560 fl.
Die Lasten sind 43 fl. 15 kr. Steuern zum
königlichen Rentamte, dann ein auf dem
farrhause noch haftendes Reluitions-Ka-
pital von 180 fl., wovon jsährlich 25 fl.
abzutragen sind.
Armee= Befehl.
München den 15. September 1812.
I. 1. Das baierische Armee-Korps hat
in den Gefechten vom 16. 17. 13. und 22.
August unweit Polozk an der Düna, unter
den Befehlen des kaiserlich= französischen
General= Obersten, Grafen Gouvion
Saint Cyr, und unter der besonderen
keitung des Generals der Infanterie von
Deroy und des Generals der Kavalerie
Grasen Wrede, durch neue Beweise einer
außerordentlichen Standhaftigkeit seinen be-
reits errungenen Ruhm noch mehr befestigec.
Am 16. haben sich der Oberst Baron
Habermann, — am 17. die General:
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Majors und Brigadiers von Vincenti
und Graf Beckers, die Obersten Graf
Spaur, von Deroi und Graf Bute-
ler, die Kapitäns des Artillerie-Regimems,
Gotthardt und Baron Gravenreuth,
— am 18. die General-Majors und Bri-
gadiers Siebein, von Raglovich, Graf
Beckers, die Obersten Baron Colonge,
Baron Ströhl und von Zoller, die Ma-
jors von Bach, Graf Dsenburg und
von Mann, — am 22. der General-Major
und Brigadier Siebein, der Oberst Ba-
ron Ströhl, der Oberstlieutenant von Ge-
doni, die Majors Baron von Cronegg,
Baron Gravenreuth und Graf Sei-
boldsdorf, ausgezeichnet.
Der General der Infamerie von De-
royhat, bis ihn am 18. eine Flintenkugel
tödtlich verwundete, mit gewohnter Einsicht
und Tapferkeit seine Truppen geführt.
Der Verlust dieses um seinen König,
die Armee und das Vaterland sehr verdien-
ten Generals, welcher bis zum lezten Mo-
ment seines Lebens seine Pflichten mit dußer-
ster Anstrengung erfüllte, so wie jener des
General-Majors Siebein, ist sehr zu
beklagen.
Der General der Kavalerie Graf Wre-
de hat am 16. 17. und 18., so wie in allen
Gelegenheiten, seine hohen milicärischen Ta-
lente glänzend entwickelt, und den Truppen
das schönste Beispiel von Heldenmuch ge-
geben.
Die bei den kommandirenden Generals
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