1897
monatlichen Raten eine Pension von 100
Gulden; sie ruͤcken nicht durch die Laͤnge
der Dienstzeit zu einer allenfalls erledigten
Pension von 150 Gulden vor, sondern
sie koͤnnen sich diese Gradation nur durch
neue Verdienste erwerben.
Wirkliche Regiments-Chirurgen und
höhere Sanitäts-Individuen erhalten mit
der Belohnung durch das goldene Ehren-
zeichen eine der vier Penstonen von 200 fl.;
sollte aber eine solche nicht erlediget sepn,
so treten sie einstweilen in eine der Pen-
sionen von 180# fl.; ist aber auch eine sol-
che nicht erlediget, so erhalten sie roo fl.,
bis sie nach und nach in die ihnen zuge-
wiesene Pension, nämlich jene von 200 fl.,
einrücken können. Auch die Regiments-
Chirurgen und Sanitäts= Individuen hö-
herer Grade-rücken nicht nach der Reihe
in die frei werdenden Pensionen von Zoo
fl., indem zur Erhaltung dieses Mehrge-
nusses wieder neue verdienstliche Handlun-
gen erfodert werden.
gKe) Dieses Ehrenzeichen kann nie für in Frie-
denszeiten geleistete Dienste, sondern nur
solchen Militär= Sanitäts-Individuen
verliehen werden, welche im Kriege den
Feldzügen wirklich beiwohnen, und auf
dem Schlachrfelde oder in den Feld= Spi-
tälern in der Besorgung der verwundeten
und kranken Offziere und Soldaten ent-
schiedene, die Grenzen der Dienstpflicht
überschreitende Verdtenste sich erringen.
) um diese wichrige Belohnung ansprechen
zu können, ist es nicht zureichend, daß
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1898
die Chirurgen unter den fechtenden Trup-
pen in der Schußlinie des Feindes her-
umschwärmen, und hie und da einen ver-
wundeten Offizier oder Soldaten zurück-
bringen, indem sie dadurch ihre eigentliche
Bestimmung verfehlen und in den Augen-
blicken, in welchen ihre Gegenwart so“
wichtig ist, sich der Gefahr Preis geben,
unnöthiger Weise ausser dienstbaren Stand
gesezt zu werden, da sie sich doch weit zweck-
mäßiger an dem zum Verbande der Verwun-
deten bestimmten Plaze zu befinden haben,
welcher von der Schlachtlinie zwar nicht zu
entfernt, jedoch, weil von dem ersten ordent-
lichen Verbande sehr viel abhängt, möglichst
gegen die Kugeln gesichert seyn sollte: —
sondern es kommt hauptsächlich darauf an,
daß die Chirurgen ihr wichtiges Dienstge-
schäft, ohne sich durch Gefahren abhalten
zu lassen, auf dem Schlachtfelde mit Ge-
schicklichkeic, Geistes-Gegenwart und mög-
lichster Schonung der Verwundeten besor-
gen, in den Feld-Spitälern mittels einer
klugen Anwendung der durch Wissenschaft
und Erfahrung als zweckmäßig anerkann-
ten Heilmittel, mit einem anhaltenden un-
geschwächten Eiser, mit einer unermüdli-
chen Geduld und Sanfemuth in der Pflege
der Verwundeten und Kranken das un-
glückliche Schicksal so vieler Tapfern zu
lindern, und ihr Leben dem Vaterlande und
ihren Familien zu erhalten sich bestreben.
Jeder Chirurg, der, mit den erfoder-
lichen Kenntnissen ausgerüstet, keine Mühe
und Gefahr scheuet, um dieselben, es mag