Full text: Großherzoglich Sachsen Weimar-Eisenachisches Regierungs-Blatt aufs Jahr 1831. (15)

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trinke unter vier bis fünf Stunden weder Bier noch Wasser und niemahrs 
Milch darauf. » 
Eingutauögegohrnes,braunesBierschienüberalldaszuträglichsteGeträns 
zu seyn. Wegen des Weined, des Thees und anderer, gewöhnlich nur von Be- 
mittelten gebrauchten Getraͤnke moͤge man sich mit seinem Arzte berathen; doch 
koͤnnen ein milder Franken-, Rhein- oder Franz-Wein, Chokolade, Kakao, Kaffee 
und Thee meistens ohne Besorgniß getrunken werden. 
Man kennt bis jetzt kein besseres Präservativ-Mittel gegen die asiatische 
Cholera bey Gesunden, als Regelmäßigkeit der Lebensweise in jeder Beziehung. 
Findet aber Kränklichkeit Statt: so muß man einen Arzt um Rath fragen; nur 
nach den verschiedenen krankhaften Zuständen sehr mannichfach zu wählende Heil- 
mittel können für kränkliche Personen Schutzmittel abgeben. 
Zu II. In aller Beziehung zweckmaßige Hülfe vermag nur ein geschickter 
Arzt, unter Berücksichtigung der jedesmahligen Umstände, zu leisten. Man säume 
also, wenn sich bey etwaigem Näherrücken der Cholera verdächtige Zufalle an ei- 
ner Person zeigen, keinen Augenblick, einen Arzt herbeyzuholen und dessen Anord- 
nungen pünktlichst zu entsprechen. Daß es nirgends an dem geeigneten Heil- 
Personal und an den zur schleunigsten Hülfsleistung erforderlichen Mitteln jeder 
Art fehle, dafür werden wir moglichst Sorge tragen. 
Verdächtige Krankheitszufälle sind mi hauptsachlich folgende: 
Der Schlaf ist gestört, der Kranke fühlt Unruhe und Angstz er verliert den 
MAuth, wird schwach, schwitzt viel und zwar gewöhnlich kalt. Der Geschmack 
wird fade, zuweilen sauer. Der Stuhlgang ist meistens verstopft, aber bald dar- 
auf knurrt und poltert es im Unterleibe und dann stellt sich oftmahliger Durch- 
fall ein, wobey rasch und ohne Beschwerde Anfangs Koth, hernach eine gelblich 
weiße, wässrige Flüssigkeit ausgeleert wird. Hiermit sind Ekel, Uebelkeiten, vor- 
übergehendes Brennen oder auch eigenthümliche Empfindung von Kälte in der 
Herzgrube, flüchtige Stiche unter den kurzen Rippen, besonders in der rechten 
Seite, starke Angst und Schwindel verbunden. Gewöhnlich findet außerdem starke 
Beklemmung des Athems Statt; die Ergriffenen seufzen und gähnen viel. Es 
zeigen sich heftigere oder leichtere Krämpfe in den Fingern, Zehen und Waden 
und ein schmerzhaftes Ziehen an den Füßen gegen den Nabel hin. Die Kranken 
sehen schwächer;z ihre Augen werden trübe und matt; das Gehör nimmt ab; 
Gefühl, Geruch und Geschmack sind nicht mehr so fein, wie gewöhnlich, die 
ganze Haut fühlt sich welk und kühl an. 
Diese Leiden können längere oder kürzere Zeit andauern, ehe die oigentliche 
Krankheit ausbricht. Nicht selten fehlen sie fast ganz und die Krankheit bricht 
sogleich vollständig aus. In beyden Fällen stellen sich nunmehr auch starke An-
	        
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