Full text: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach auf das Jahr 1855. (39)

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mit aller Wuͤrde vorzunehmen. Zu diesem Ende ist insbesondere darauf zu 
sehen, daß während der Eidesleistung jede andere gleichzeitige Verhandlung oder 
sonstige Störung in dem Gerichtszimmer vermieden werde und daß sich alle 
dabei Anwesende von ihren Sitzen erheben. 
Bei öffentlichen Gerichtsverhandlungen muß jedoch diese letztere Vorschrift 
nicht mit auf die anwesenden Zuhörer, jedenfalls aber auf die Gerichts-Perso- 
nen, die Beamten der Staatsanwaltschaft, die Geschwornen, die Vertheidiger 
und die Angeklagten mit ihrer Wache erstreckt werden. 
Weimar am 28. Juni 1855. 
Großherzoglich Sächsisches Staats-Ministerium, 
Departement der Justiz und des Cultus. 
von Wintzingerode. 
II. Mit Beziehung auf §F. 64 des Gesetzes über die Wahlen der Land= 
tagsabgeordneten des Großherzogthumes vom 6. April 1852 wird höchster Ent- 
schließung Sr. Königlichen Hoheit, des Großherzogs, zufolge im Laufe dieses 
Jahres an den noch näher zu bestimmenden Terminen eine Neuwahl der Land- 
tagsabgeordneten für die nächstfolgende Finanz-Periode Statt finden. Die zur 
Vorbereitung der Abgeordnetenwahlen erforderlichen näheren Anordnungen mit 
Einschluß der Wahlmänner-Wahlen werden von den Großherzoglichen Bezirks- 
Direktoren für den Umfang ihrer Bezirke, gemäß den ihnen zugehenden beson- 
deren Anweisungen, demnächst getroffen werden. Schon jetzt findet sich aber 
das unterzeichnete, nach F. 11 des angezogenen Gesetzes mit der allgemeinen 
Leitung der Wahlgeschäfte betraute, Staats-Ministerium zu folgenden allgemei- 
nen Anordnungen veranlaßt: 
1) Die Großherzoglichen Rechnungsämter und Steuer-Lokal-Kommissionen 
haben innerhalb 14 Tagen vom Tage dieser Bekanntmachung an 
a) nach §L. 40 des Gesetzes die Zusammenstellung der Namen Derjenigen, 
welche aus inländischem Grundbesitze ein Einkommen von wenigstens ein 
Tausend Thalern versteuern, auf dem Grunde der Steuerrollen zu ferti- 
gen, sowie 
b) nach §. 48 des Gesetzes ortsweise die Vornamen und Zunamen derjeni- 
gen männlichen Staatsangehörigen zusammenzustellen, welche in den in 
ihren Händen befindlichen Steuerrollen I. und II. Theiles zusammenge- 
nommen mit einem Jahreseinkommen aus anderen Quellen, als dem
	        
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