(Oberverwaltungsgericht.) 617
Beteiligten angetreten haben oder nicht. Auch kann es — geeignetenfalls schon
vor Anberaumung der mündlichen Verhandlung — Untersuchungen an Ort und
Stelle veranlassen, Zeugen und Sachverständige laden und vernehmen.
2. Das Oberverwaltungsgericht kann die Beweiserhebung durch eins seiner
Mitglieder oder auch durch eine zu diesem Zwecke zu ersuchende Verwaltungs= oder
Gerichtsbehörde bewirken lassen.
3. Der Beweis durch Eideszuschiebung ist ausgeschlossen. Dagegen kann den
Beteiligten der Eid auferlegt werden.
4. Im übrigen finden die Bestimmungen der Zivilprozeßordnung über die
Beweisaufnahme entsprechende Anwendung.
Artikel 36.
Das Gericht kann zur Verhandlung über eine Anfechtungsklage auf Antrag
oder von Amts wegen die Beiladung Dritter, deren rechtliches Interesse durch die
Entscheidung berührt wird, verfügen. Durch die Beiladung werden sie Beteiligte.
Die Beiladung kann auch noch nach einer mündlichen Verhandlung, die nicht zum
Erlasse der Entscheidung geführt hat, stattfinden.
Artikel 37.
1. Das Oberverwaltungsgericht entscheidet nach seiner freien aus dem ganzen Inhalt
der Verhandlungen und dem Ergebnis der etwaigen Beweisaufnahme geschöpften
Überzeugung und ist an die von den Beteiligten gestellten Anträge nicht gebunden.
2. Die Entscheidung darf nur die bei dem Verfahren Beteiligten und die
von ihnen erhobenen Ansprüche betreffen.
3. Die Entscheidung ist mit Gründen zu versehen.
4. Die Entscheidungen ergehen unbeschadet aller privatrechtlichen Verhältnisse.
Artikel 38.
1. Mit der Entscheidung in der Hauptsache ist die Entscheidung über die
Kosten des Verfahrens zu verbinden.
2. An Gebühren wird ein Pauschsatz erhoben, der 150 -x nicht überschreiten
darf. Der Tarif zur Berechnung der Gebühren wird in der Kostenordnung (Art. 12
Abs. 3) aufgestellt.
3. Die Kostenordnung trifft auch die näheren Bestimmungen wegen Tragung
und Erstattung der Kosten. Die Vorschriften in den §§ 91 Abf. 1, 95, 96, 100,