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I. Von Beseitigung der den Cretinismus begünstigenden äußeren
Einflüsse.
1) Die erste Rücksicht verdient die Sicherung einer trockenen Lage für die nächsten
Umgebungen der Wohnplätze. Dahin gehört, daß in wasserreichen Thälern und
Niederungen zur Beseitigung und Verhütung von Versumpfungen Abzugs-Gräben gezogen
werden, durch welche das sich sammelnde Wasser rasch genug ablaufen kann, daß Flüsse und
Bäche regulirt, in möglich geradester Richtung fortgeführt, und gehörig eingedämmt werden,
um Ueberschwemmungen und der Bildung von Altwassern vorzubeugen. Seen und Teiche,
welche Zu= und Absluß haben, und um anderer Zwecke willen nicht entbehrt werden können,
wären auf den Umfang zu beschränken, bei welchem ein rascher Zu= und Abfluß jederzett
gesichert ist; und dafür, daß solche im Stande erhalten werden, wäre mit fortwährender
Aufmerksamkeit Sorge zu tragen. Seen und Moräste ohne Zu= und Abfluß wären einzutrocknen
und, ver umgebenden Fläche gleich, aufzusüllen. Innerhalb der Ortschaften sollte ganz besonders
auf Trockenheit der die verschiedenen Theile des Orts verbindenden Straßen, Gassen und
freien Plätze gehalten werden. Zu diesem Zwecke dient, daß man die Straen pflastert, oder
wenigstens zu beiden Seiten mit steinernen Rinnen (Kandeln) versieht, welche den noͤthigen
Fall haben, um das in ihnen sich sammelnde Wasser rasch wegzuführen. Insbesondere in
Orten, durch welche ein Bach oder Fluß fließt, wäre solcher in möglich geradester Richtung
vurchzuführen und das Ufer so aufzubauen, daß Ueberschwemmung verhütet wird; kleinere Baͤcht
sollten in gemauerten Canaͤlen durch die Ortschaften geführt seyn und theils durch Bedeckung-
theils durch regelmäßige Reinigung wäre dafür zu sorgen, daß sich in ihnen kein Schlamm
anbäufe und der freie Abfluß des Wassers erhalten werde. Die Düngerhaufen an den Straßen
waren einzuschließen, die Mistjauche-Ansammlungen und Abtritte an den Straßen und in ven
Hofräumen gehörig zu bedecken. In alten Städten sollten die Stadtmauern und Thorthürme
abgebrochen werden, welche den Zutritt von Lust und Licht hindern; ferner wäre jede Gelegenheit
zu ergreifen, enge S. raßen zu erweitern und Luftverbindungen zwischen denselben und zwischen
den einzelnen Häusern herzustellen. Zu viele Bäume innerhalb der Orte oder in deren naͤchstel
Unmgebung wären in so weit zu lichten, daß die Sonne den gehörigen Zugang erhaͤlt, was
um so nothwendiger in Lagen erscheint, welche aus andern Ursachen feucht und schattig fin.
2) Nicht minder wichtig ist die Stellung und Einrichtung der Wohngebäud'=