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Dieselben sollten, wo möglich, auf erhöhter Fläche, und am Besten nach dem sogenannten
Sennenbau aufgeführt werden; wenigstens sollte das Bauen an einen Abhang, unmittelbar
an eine Bergwand, in den Berg hinein vermieden und auf genügende Breite der Straßen,
6 wie auf Zwischenräume zwischen den einzelnen Häusern Bedacht genommen werden, so daß
icht und Luft von allen Seiten gehörigen Zutritt haben.
Wo die Wohnungen in tiefen und engen Thälern, Thalkesseln und schmalen Bergeinschnitten
seben, da sollte bei einem Neubau derselben für ihre Verlegung auf höher gelegene, der
sreien Luftströmung, und zwar besser dem Ost- und Nordost-Wind, als dem West- und Süd-
ind ausgesetzte Punkte gesorgt, jedenfalls bei den Manen für neue Bauanlagen außerhalb
des bisher überbauten Flächenraums auf die Festhaltung dieses Gesichtspunkts gesehen werden.
Einstockige Häuser oder solche, deren unterster Stock zum Wohnen bestimmt ist, wären
immer mit einer mehrere Schuhe über den Boden herausragenden Grundmauer zu versehen.
Den bewohnten Gemächern wäre stets eine Höhe von mindestens 8 bis 9 Fuß zu geben,
und Schlaf= und Wohn-Zimmern vorzugsweise die Morgen= und Mittag-Seite einzuräumen.
5) Als weiterer wesentlicher Gegenstand der Fürsorge ist das Trinkwasser, dessen sich
Bewohner eines Orts bedienen, zu betrachten.
Die Quellen wären überhaupt so zu fassen und in gehöriger Tiefe bis zu den Brunnen
zu leiten, daß das Wasser nicht einfrieren, noch sich erwärmen und verunreinigt werden kann.
Für gutes Material und für gute Unterhaltung der Wasserleitungen wäre Sorge zu
ragen. Insbesondere aber ist bei dem Trinkwasser darauf zu sehen, daß es klar, frisch und
alt sey, und raß es nicht eine größere Menge von erdigen Theilen, namentlich Kalk und
52 enthalte. Wo in der nahen Umgebung der Orte, welche hartes gypshaltiges Wasser
n en, auch reineres, aus dem den Gyps gewöhrlich begleitenden Sandstein quellendes Wasser
gewinnen ist, da sollte letzteres allein zum Trinken und Kochen benützt werden. Wo die
gasser nach jedem Regen sich trüben, da wären die Ouellen besser zu fafsen; wo dieses nicht
ist, könnte der Zweck durch einen einfachen Filtrir-Apparat erreicht werden. Jedenfalls ist
en Orts- Angehoͤrigen zu empfebhlen, ein so getrübtes Wasser vor dem Gebrauche so lange steben
lassen, bis der Schlamm sich zu Boden gesetzt haben wird, und dasselbe sodann von die-
in Schlamme vorsichtig in ein anderes Gefäß abzugießen.
Wo es thunlich ist, sollten gut gefaßte, reine Trinkquellen auch im Felve und an den
sen hergestellt werden.
die
zu