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Eine neue Uhr mit 2 Zifferblättern kostet sammt Gehäus 420 fl., und es ist deren
Dauer auf 200 Jahre zu berechnen. Die alten Materialien werden voraussichtlich werth-
los oder doch dem Uhrenmacher ohne besondere Aufrechnung zu überlassen seyn.
Die bei Aufstellung der Uhr vorkommenden Fuhr= und Handdienste berechnen sich auf
2 fl. und sind von der Neubausumme abzuziehen, um sofort die dem Zehentherrn obliegende
Leistung im Betrage von 418 zu ermitteln.
Die Kosten der jährlichen Unterhaltung der neuen Uhr sammt Zugehör betragen durch-
schnittlich 5 fl., wovon den Hand-Dienstpflichtigen Nichts in Rechnung gebracht werden kann.
III. Pfarr-Gebäude.
Das Wohnhaus des Geistlichen ist 44“ lang, 38“ breit, hat einen 2“ hohen Sockel
von Stein und 2 Stockwerke, das untere von 10, das obere von 94" Höhe im Licht, und
und ein 19“ hohes Giebeldach.
Der untere, oder Stock zur ebenen Erde ist mit 2“ starken Umfassungswänden von
Sandstein -Mauerwerk und neben den Feuerwandungen mit hölzernen Zwischenwänden con-
struirt. Die Thüren und Fenster-Gestelle in den ersteren, so wie die Treppen vor dem Hause
bestehen aus Hausteinen.
Dieser Stock enthält ein heizbares und ein nicht heizbares Zimmer, Back-Küche, Speise-
kammer, Holzlege und Abtritt. Das Gebälk von Tannenholz ruht auf eichenen Mauerlatten.
Der obere oder zweite Stock, in welchem 3 beizbare, 1 unheizbares Zimmer, Küche
und Abtritt eingerichtet sind, hat durchaus geriegelte Fachwerks-Wände von tannen Holz,
nur zu den Schwellen der Umfassungswände ist, wie an 2 Stellen bemerkt werden kann,
eichen Holz verwendet worden.
Der untere Dachraum ist im Licht 8“ boch, ohne Zwischenwände, durch Fenster-Oeff-
nungen an beiden Giebelseiten und 4 Dachläden beleuchtet. Die Dach-Construktion besteht
aus liegendem Stubl ohne Schwellen. Der obere Dachboden ist ebenfalls frei und hat 2
runde Fenster an den Giebeln.
Unter dem Gebäude befindet sich ein 25“ langer, 14“ breiter, in der Mitte 9“ hoher,
gewölbter Keller von gespitzten Steinen. Die Kellertreppe ist von gebrannten, auf die hohe
Kante gestellten Steinen bergestellt.
Das Mauerwerk ist im Keller von noch ganz guter Beschaffenheit, im Sockel vagegen
zeigen sich viele verwitterte Steine. Das Stockgemäuer läßt keine Verwitterung und auch
keine Abweichung vom senkrechten Stand wahrnehmen; es befindet sich übrigens in der Mitte