Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1879. (56)

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so zeitig in das Schlachtlokal zu begeben, daß die beabsichtigte Schlachtung keinen Auf- 
schub erleidet. 
8. 3. 
Bei der Besichtigung der Thiere unmittelbar vor dem Schlachten hat die Fleisch- 
schau ihr Augenmerk darauf zu richten, ob an den Thieren nicht äußere Erscheinungen 
einer Erkrankung sich zeigen. 
Auf Krankheitszustände weisen hin Hautausschläge, ungewöhnliches Ausgehen der 
Haare, Geschwülste oder Geschwüre, Abmagerung, Traurigkeit, trübe Augen, Ausflüsse 
aus den Maul= und Nasenhöhlen, Aufgetriebenheit des Leibes und dergleichen. 
8.4. 
Bei gesunden Thieren strömt das beim Schlachten abfließende Blut in einem starken, 
kräftigen Strome aus den durchschnittenen Adern, hat eine hochrothe Farbe, ist nicht dick- 
flüssig, färbt Hände und Arme des Metzgers nur wenig, schäumt, in ein Gefäß gelassen, 
stark und scheidet nach dem Gerinnen etwas Blutwasser aus. 
Die inwendige Seite der von Rindvieh, Schafen und Ziegen abgenommenen Haut 
ist glatt und weiß, bei Schweinen hat die Haut nach Hinwegnahme der Borsten ein 
gleichmäßiges, weißröthliches Aussehen. 
Das zunächst unter der Haut liegende Fleisch hat eine hochrothe Farbe, und ist je 
nach der Thiergattung mit weißem oder mehr weißgelbem Fette unterwachsen. 
Nach dem Zerlegen der Thiere findet man die die Brusthöhle auskleidende Haut 
(Brustfell) glatt, glänzend, gleichmäßig blaßroth, an keiner Stelle mit den Lungen ver- 
wachsen; gewöhnlich ist eine äußerst geringe Menge einer wässrigen geruchlosen Flüssig- 
keit in dieser Höhle enthalten. 
Beim Ausweiden zeigt sich die Oberfläche der Lunge glatt, etwas glänzend, nirgends 
angewachsen, fühlt sich schwammig an, läßt sich leicht zusammendrücken, knistert dabei, 
sowie beim Einschneiden und hat eine blaßrothe Farbe. 
Die mit den Lungen zusammenhängende Luftröhre findet sich nach dem Aufspalten 
leer, nur mäßig befeuchtet im Innern und mit einer glatten, röthlichen Haut ausge- 
kleidet. 
Das Hergz ist in eine weißliche Haut (den Herzbeutel) eingehüllt, in der es frei be- 
weglich liegt; beim Durchschneiden derselben fließt etwas klares geruchloses Wasser aus.
	        
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