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Die Kirchenstühle
haben tannene Böden auf eichenen Lagern, eichene Seiten= und forchene Zwischendecken,
theils forchene, theils tannene Fuß-, Sitz= und Lehnbänke von Zweilingen, nebst hin-
tern Lehnbrettern. Sie sind luftig und trocken gestellt, fest verbunden und bis auf einzelne
Fußbänke noch gut beschaffen. Sie können daher wohl noch 180 Jahre lang erhalten werden.
Nach dieser Zeit wird ihre Neuherstellung 1440 „/∆ kosten, und nach Abzug des Werths
der alten Theile von 280./¾ noch 1160 /
Dieser Aufwand wird immer je nach 250 Jahren wiederkehren.
An der Neubausumme betrifft es die Frohnen 40 /1; Rest der Bansumme 1120. M
Wenn auch die Glocken und ihr Stuhl einzuschätzen wären, so hätte dies auf fol-
gende Art zu geschehen:
Auf dem Thurme hängen 4 Glocken von gewöhnlichem Glockenmetall, wovon die
kleinste an dem untern Bord oder an ihrer Mündung 0,75 m Durchmesser und ca. 245 Kilo,
ihr eiserner Klöppel aber 8 Kilo im Gewicht hat.
Diese Glocke wurde zwar erst im Jahre 1801 gegossen; sie hat aber von unten auf
au einer ursprünglich etwas rauh und mangelhaft gegossenen Stelle, neben welcher bisher
der Klöppel anschlug, einen 20 cm langen Niß, der sich oberhalb auf 2 Seiten gabelför-
mig noch 9—12 ecm weiter fortsetzt, so daß sie unbrauchbar ist, und alsbald umgegossen
werden muß.
Bei diesem Umguß wird, wegen 10 Prozent Feuerabgang, der neue Metallzusatz sammt
Formen und Gießerlohn kosten, da die neue Glocke die Größe der alten behalten soll,
98:44, das Umgießen des übrigen Metalls und die Zurichtung des Klöppels nebst dem
Beschläg 96.4 Thnt zusammen 194./4 Die Hand= und Fuhrdienste sind anzuschlagen.
zu 6 M
Nachdem diese 245 Kilo schwere Glocke tadellos umgegossen sein wird, mag ihre
Dauer immerhin wenigstens 300 Jahre betragen.
Die zweite Glocke hat beinahe 0,86 m unteren Durchmesser und 445 Kilo im Gewicht.
Die dritte 1m Diameter nd 775 „ „ „
Die vierte 1, 22 „ «...... ...1175,,,, »
zusammen 2395 Kilo im Gewicht.
Diese 3 Glocken wurden alle gleichzeitig schon vor 160 Jahren sehr sauber gegossen