Full text: Heerwesen und Dienst in der königlich bayerischen Armee.

538 6. Abthl. Vorschriften über die Bekleidung und Ausrüstung. 
Patten mit farbigen Vorstößen sind am obern Rand und an der übergreifenden 
Kante des Aufschlags, also auf 3 Seiten, passepoilirt. 
Stickereien auf Kragen und Aufschlägen, bezw. Litzen, tragen die General- 
und Flügeladjutanten, die Offiziere des Generalstabs, des Ingenieur= und des Ka- 
detenkorps des Leibregiments, incl. Reserve= und Landwehroffiziere, diese jedoch nur 
auf dem Kragen. Die Offiziere der Gendarmerie, die Militärärzte und mehrere 
Beamtenkategorien, je nach Farbe der Knöpfe in Silber oder Gold. 
Die Mannschaften-des Leibregiments und seiner Landwehrbataillone, sowie die 
Zöglinge des Kadetenkorps haben weißwollene (K.-M.-R. v. 31. Mai 1873, Nr. 1098), 
jene der Gendarmerie gelbe Kamelgarnlitzen. 
Kragen, Aufschläge und Litzen der Leibgarde haben ein besonderes Muster. 
4. Die Rockschöße reichen bis zu jener Stelle des Schenkels, welche die 
Mitte zwischen der Gürtellinie und dem untern Rande der Kniescheibe bezeichnet, 
und bestehen aus 2 Theilen, welche glatt an den Rockleib angesetzt sind. 
Vertikal unter den Gürtelknöpfen ist jeder der beiden Schoßtheile in eine Falte 
gelegt, welche die Schoßtaschenleiste aufnimmt. 
Der linksseitige Schoßtheil greift in der Gürtellinie vorne um 11,5, rückwärts 
um 6 cm. über den rechtsseitigen, am untern Rande dagegen greift er vorne um 
20 cm. über. Die rückwärtige Kante ist nicht farbig vorgestoßen. 
Bei zugeknöpftem Waffenrock muß die vordere Kante des linken Schoßtheils. 
lothrecht herabfallen. 
Beide auf der Innenseite rückwärts angebrachten Taschen beginnen unterhalb 
der Gürtelknöpfe; die Oeffnung ist 17 cm. lang; die Tasche selbst, von ungebleichter 
Leinwand, ist unten 16 cm. breit, 28 cm. hoch und darf von Außen nicht sichtbar 
sein. Der Eingang liegt unter der Schoßtaschenleiste. 
Bei den Offizieren ist der ganze untere Rand eingesäumt, bei der Mannschaft 
nur der rückwärtige Rand. 
5. Die Schoßtaschenleisten, unmittelbar unter den Gürtelknöpfen in 
die Schoßfalten eingesetzt, sind 25 cm. lang, derart eingebogen geschweift, daß sich 
in der Mitte und am untern Ende ein Zacken bildet. Die Leiste steht oben um 
0,5, unten um 4 cm. über die Falte vor, isi mit farbigem Vorstoß und einem 
Knopf in jedem Zacken versehen. 
6. Die Schulterklappen, 7 cm. breit, liegen auf der Mitte der Schulter, 
sind in der Achselnaht eingezogen, und die Spitze des 1,5 cm. hohen gleichschenk- 
lichen Dreiecks steht dicht am untern Rande des Kragens an. 
Auf den Schulterklappen besinden sich die Nummern 2c. in gelb= oder roth- 
wollener, 0,3 cm. dicker Schnur. 
7. Die Vorstöße sind 0,3 cm. breit. 
8. Die Knöpfe haben 2,3 cm. Durchmesser, sind glatt, leicht gewölbt, massiv 
von Zinn oder Messing. 
Die Gürtelknöpfe haben 2 Oesen und auf der abwärts stehenden Hälfte 
eine Randverstärkung von 0,5 cm. 
Die Schulterknöpfe tragen in leicht erhabener Prägung arabische, 1,5 cm. 
hohe Ziffern der Kompagnie= 2c. Nummer entsprechend; die reitenden Batterien 
haben dazu noch die gekreuzten Kanonrohre. 
Die Offiziere, Aerzte und obern Beamten tragen Gürtel= und Schulter- 
knöpfe glatt, und zwar leicht übersilbert oder vergoldet. 
Geprägte Knöpfe tragen: 
a) der Feldmarschall mit 2 gekreuzten Feldherrnstäben; 
b) das Leibregiment und seine Landwehrbataillone mit Krone; 
c) die betreffenden Unteroffiziere und Gefreiten den Auszeichnungsknopf mit 
heraldischem Löwen, für erstere 3 cm., für letztere 2,3 cm. Durchmesser 
und je nach Farbe der Tresse von Neusilber oder Messing und übersilbert 
oder vergoldet; 
d) die Civilbeamten der Militärverwaltung die Waffenknöpfe mit bayerischen. 
Rauten, darüber die Krone.
	        
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