Full text: Heerwesen und Dienst in der königlich bayerischen Armee.

B. Die Ausrüstung. 565 
8. 3. Die Sporen. 
Unter Beil. 16. Die Sporen sind von blankem Eisen; es werden 
1) Anschnall--, 2) Anschlagsporen getragen. 
Die Offiziere der berittenen Waffen haben in und vor der Front 
stets die Sporen wie die Mannschaften zu tragen; außer Dienst können 
sie zu den Reitstiefeln auch Anschlag= oder Stecksporen gebrauchen. 
Die Anschlagsporen dürfen von den Offizieren in kleinern Dimensionen — 
doch unter Einhaltung der allgemeinen Form — getragen werden. 
1. Der Anschnallsporn besteht aus dem Halse mit dem Spornrad, 
der beiden Schenkeln mit Kopf und Schnalle; hiezu kommt das Sporn- 
eder. 
Der Anschnallsporn wird bezüglich der Länge des Halses in 3 Größen, 
nemlich zu 5 cm., 4 cm. und 3,5 cm. Länge, hergestellt. Das ca. 2,5 cm. Durch- 
schnitt haltende Spornrad ist ausgezackt. 
Die Schenkel, innen flach, außen rund, ca. 1 cm. hoch und 10 cm. lang, 
richten sich nach der Form der Ferse und haben 7 bis 8 cm. Spannweite an ihren 
Enden. Hier sind die ca. 0,6 cm. hohen und 1 cm. Durchmesser haltenden flach- 
gewölbten Spornlederknöpfe eingelassen und nach innen vernietet. 
An dem einen Spornlederknopf ist die ovale Schnalle, 1,8 cm. im Lichten 
weit, mit Dorn und doppeltem Charnier angebracht. 
Das Spornleder, aus geschwärztem Rinds= (Zaum-) Leder, besteht aus der 
28 cm. langen, gegen die Mitte 6 cm. breiten, nach den Enden auf 1,8 cm. 
schmäler werdenden Strippe; ihre abgerundete Spitze kommt nach aufwärts zu 
stehen; der Steg, 16—17 cm. lang und 1,5 em. breit, läuft hart am Absatz 
über die Sohle. 
2. Der Anschlag= (UAnschraub-) Sporn hat einen wenig aufwärts ge- 
bogenen, 3,6 cm. langen, 0,8 cm. dicken Hals und 2 ca. 9 cm. lange Schenkel, 
die an beiden Enden mit Schraublöchern versehen sind. Er wird mittels des 
2 cm. langen Dorns und zweier ca 1,8 cm. langen Holzschrauben am 
Absatz unmittelbar unter der Sohle befestigt. 
Die Leibgarde der Hartschiere behält die silbernen Sporen. 
§. 4. Der Offiziersküraß. 
Unter Beil. 25. Der Küraß wird bei allen Ausrückungen zu Fuß 
getragen, bei welchen derselbe für die Mannschaften befohlen ist. 
Zum Küraß wird jederzeit auch die Küraßkrause getragen. 
Orden und Ehrenzeichen — sofern sie nicht um den Hals oder 
als Ordenssterne zu tragen sind — werden mittels einer Ordensschnalle 
am linken Schuppenband bis über den herzförmigen Ansatz des Schlosses 
hinaufgeschoben und hier durch den rückseits der Ordensschnalle angelötheten 
abwärts gerichteten Haken, welchen der untere Ausschnitt des Schlosses 
aufnimmt, in ihrer Lage gesichert. 
Zur Befestigung von Ordenssternen wird der Küraß mit ent- 
sprechend gelagerten kleinen Oesen versehen. 
Offiziere, welche als Adjutanten oder Ordonanzoffiziere bei 
höhern Stellen sich befinden, legen den Küraß nicht an. 
Der Küraß besteht aus dem Brust= und dem Rückenschild, beide aus 
blankem Stahl mit vergoldetem Messingbeschläge. 
Die Vereinigung beider Theile erfolgt durch die Schuppenbänder des 
Rückenschilds, welche in die Verbindungsknöpfe am Brustschild eingehakt 
werden, und durch-den Bundriemen.
	        
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