556 6. Abthl. Vorschriften über die Bekleidung und Ausrüstung.
Die Größe der Ausschnitte für Hals und Arm, sowie die sonstigen Ausmaße
richten sich nach dem Körperbau.
1. Der Brustschild, vorne stark gewölbt, bildet der Länge nach eine Kaute
und ist unter der Gürtellinie am untern Rand erheblich nach Vorne ausgebogen.
Um den Halsausschnitt läuft ein ca. 1,2 em. breiter Falz zum Schutz
des Halses gegen abgleitende Stiche.
Unterhalb des Falzes zeigt sich das Emblem, zwei durch eine Bandschleife
verbundene Lorbeer zweige, vergoldeter Messingguß, in den Blättern matt, im
Uebrigen glänzend.
Die Verbindungsknöpfe von Messing sind mit dem Bruustschild fest
vernietet.
Das 3,3 cm. breite Messingband läuft um die Armausschnitte an den
Seiten des Brust= und Rückenschildes, sowie um die untern Ränder. Nur am
Rückenschild faßt es auch den Halsausschnitt ein. Es ist mit einer ca. 0,8 cm.
breiten Kanelirung, am äußern Rand mit einem ca. 0,6 cm. breiten Rundstabe
versehen.
Silberne (neusilberne) ca. 1,5 cm. Durchmesser haltende Buckel befestigen
das Messingband am Küraß; sie haben ca. 6 cm. Abstand von einander. Die in
den Ecken liegenden Buckel haben — zur Deckung der schief zusammenstoßenden
Fugen des Messingbandes — in gleicher Richtung ein silbernes Eichenblatt
als Grundlage.
2. Der Rückenschild hat stark ausgeprägte Schulterf#rmen und ist unter
der Gürtellinie nach auswärts gebogen.
Zu beiden Seiten des Halsausschnitts sind die messingenen Charnier-
platten befestigt, in welchen sich die Schuppenbänder bewegen. Auf jeder
Charnierplatte liegt ein ca. 4 cm. langer, 3,5 cm. breiter, erhaben gearbeiteter
Löwenkopf, der, wie die beiden Buckeln zur Befestigung am Küraß dient.
Die Charnierplatte der linken Seite hat anstatt des innern Buckels einen
innen mit rothem Tuch gefütterten, 3 cm. langen, 1 cm. breiten Haken zur
Befestigung der Patrontasche.
Jedes Schuppenband, ein 5—6 cm. breiter Riemen, besteht außer dem
oben befindlichen Charnierband noch aus 15—20 Schuppen aus Messing
und dem ca. 15 cm. breiten und mindest 0,1 cm. starken Schlosse, welches
herzförmig endet. Im Schlosse sind 2 schlüssellochförmige, ca 2,5 cm. hohe Aus-
schnitte zur Aufnahme der Verbindungsknöpfe des Brustschildes. Die Ausschnitte
sind mit einer Guirlande von Lorbeer= und Eichenlaub verziert.
Die Schuppenbänder sind mit rothem Saffianleder gefüttert, welches unter-
halb des herzförmigen Endes des Schlosses als Zunge ca. 2,5 cm. hervorragt.
Neben den Schuppen lauft eine Silberdrahtborte und die Zunge ist auf 0,3 cm.
Breite, 0.4 cm. entfernt vom Rand, mit Silberdraht durchstochen.
Der Bundriemen mit rothem Saffianleder überzogen, das Schnallenstück
auf der linken Seite ist mit 2 Buckeln auf jeder Seite des Rückenschilds befestigt.
Zur Verzierung dient die Silbernaht, wie an der Zunge. Bei angelegtem,
geschlossenem Küraß soll die Schnalle des Bundriemens vor die Leibesmitte in der
Gürtellinie treffen. Das Ende des Strippenstückes wird in der beweglichen Schleife
am Schnallenstück versorgt. «
T/as Küraßfutter, aus hochrothem Tuch, ist nach Bedarf wattirt und
abgesteppt. Seine enggefalteten, mit ca. 0,7 cm. breiter Silberborte eingefaßten
Ränder bilden die Küraßkrause, welche am Halsausschnitt, in den Armlöchern
und am untern Küraßrand, 1—2 cm. breit, sichtbar ist. Das Küraßfutter ist an
den rings um Brust= und Rückenschild innerhalb laufenden, von den Klammern
der Buckel festgehaltenen, ca. 2 cm. breiten Leinwandstreifen festgenäht.
Durch allerhöchste Entschließung vom 9. Dezember 1876 (V.-Bl. 51)
wird bei den Kürassierregimentern der Küraß in provisorischer Weise
abgelegt und die Regimenter zugleich mit den Ulanenregimentern — die
Unteroffiziere, Trompeter und Pioniere ausgenommen — mit dem Kara-
biner M/71 versehen.