Full text: Heerwesen und Dienst in der königlich bayerischen Armee.

B. Die Ausrüstung. 557 
§. 5. Der Offizierstornister. 
Unter Beil. 19. Die nicht berittenen Subaltern-Offiziere 
der Infanterie tragen denselben zu Ausrückungen im feldmäßigen 
928 und zu Paraden, wenn die Truppe biezu mit Tornister aus- 
rü 
Der Offizierstornister ist ein 27—29 cm. hoher und 28—30 cm. breiter 
Kasten aus gewalztem Pappendeckel, mit nach der Form des Rückens geschnittenen, 
oben 6 cm., unten 9 cm. breiten Seitenwänden, außen mit schwarzem Glanz- 
schafleder überzogen. Der Hohlraum wird durch 4 übereinandergreifende lederne 
Klappen mit Schnallen und Strippen verschlossen. Darüber geht der schwarzlederne 
Deckel, dessen Innenseite ebenfalls als Aufbewahrungsraum eingerichtet ist, nemlich 
durch Anbringung eines Eingriffes mit Schürlöchern. 
An der Außenseite des Tornisters befinden sich keine Taschen. 
Die Tragriemen, von schwarzem Zaumleder, sind oben 4.5 cm. breit und 
verjüngen sich allmählich nach unten. An der Rückwand des Tornisters werden 
sie angeschraubt, die metallenen Einhängösen sind angeschnallt und werden in 
die an der untern Seite angebrachten Haken eingehängt. 
Sämmtliche Metallstücke sind aus Tombak. 
§. 6. A. Die Reiterpatrontasche. 
a. Die Patrontasche der Offiziere. 
Unter Beil. 20. Die Offiziere der Kavalerie tragen die Kartouche 
mit silbernem, jene der Urtirlerie, des Trains und der Gen- 
darmerie mit vergoldetem Bortenbesatz. Das Metallbeschläge stimmt 
mit der Borte überein. 
Kartouche und Schärpe um den Leib gehören beim Anzug stets zu- 
sammen; dagegen wird erstere zur Schärpe en bandoulière nicht getragen. 
Die bei Ausrückungen in der Truppe eingetheilten Offiziere tragen, 
wenn die Mannschaft die Patrontasche über dem Mantel hat, die Kartouche 
über dem Paletot, bei angelegtem ganzem Mantel aber nicht. 
Die Kartouche wird derart übergehängt, daß das Tragband auf 
der linken Schulter ruht und zwar über dem Epaulette, aber unter dem 
Feldachselstück. 
Das Kästchen hängt derart, daß es mit seiner untern linken Kante 
1—3 cm. über dem linken Gürtelknopfe steht. 
Die Cartouche besteht aus dem Tragband und dem Kästchen. 
1. Das Tragband, zusammengesetzt aus dem längern Brusttheil und dem 
25 cm. langen Rückentheil, ist vorn mit einer 4,2 cm. breiten Silber= 2c. Borte 
besetzt und auf der Rückseite mit rothem Tuch gefüttert. In der silbernen Borte 
laufen 3 gleichmäßig eingetheilte, 0,2 cm. breite hellblauseidene Streifen der Länge 
nach und der Tuchvorstoß beträgt auf jeder Seite ebenfalls 0,2 cm. 
In der goldenen Borte sind für die Artillerie dunkelblaue, für die Gendarmerie 
grüne Streifen eingewirkt. 
Auf dem Brusttheil, dessen Länge sich nach der Größe des Mannes richtet, 
befindet sich ein ovaler Schild und ein Löwenkopf. Der Schild, bei umgehängter 
*) In der Garnison nur auf ausdrückliche Anordnung des Abtheilungs- 
Kommandeurs. 
**) Feldwebel tragen bei dieser Gelegenheit anstatt des Tornisters die 
Feldwebelausrüstungstasche (K.-M.-R. v. 31. Mai 1849, Nr. 7872 a u. V.-Bl. 
1868, Nr. 29); die Portepeefähnriche den Mannschaftstornister M./68 od. 48.
	        
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