Full text: Heerwesen und Dienst in der königlich bayerischen Armee.

B. Die Ausrüstung. 559 
B. Die Patrontasche zu Gewehr M/69. 
Gemäß K.-M.-R. v. 6. Juni 1876, V.-Bl. 24, kommt eine Patron- 
tasche nach M/76 zur Einführung. Deren zwei erhalten die gewehrtragenden 
Mannschaften der Infanterie-, Jäger-, Landwehr= und Garnisonbataillone 
und der treffenden Ersatzabtheilungen; deren eine die Unteroffiziere (excl. 
Feldwebel und Vizefeldwebel), dann die gewehrtragenden Mannschaften der 
Pionier= und Eisenbahnformationen. 
§. 7. Der Ringkragen. 
Unter Beil. 21. Die Offiziere und Mannschaften der Feldgendarmerie 
tragen den Ringkragen als spezielles Abzeichen ihrer Funktion bei 
Ausübung ihres Dienstes. · 
Der Ringkragen wird sowohl über dem Waffenrock wie über 
dem Mantel an der Kette um den Hals hängend getragen. 
Die Platte, von weißem Metall, ist nach oben, der Rundung des Halses 
entsprechend, ausgeschnitten, nach der Mitte hin schwach gewölbt, hat 7,2 cm. Höhe, 
16 cm. größte Breite und einen 0,2 cm. breiten Stab als Rand. In jeder der 
beiden obern, abserundeten Ecen ist ein erhaben gearbeiteter, vergoldeter Löwen- 
kopf; für die Mannschaften in veränderter Form und mit Goldfirniß überzogen. 
Inmitten der Platte ist bei dem Offiziersringkragen das Königl. Wappen, 
bei jeneut der Mannschaften die mit geripptem Dessin versehenen, 3,4 cm. hohen 
Nummern. 
Die Rückseite der Platte ist mit grünem Tuch gefüttert. An ihr ist auf 
der linken Seite das Oehr, auf der rechten der Haken zum Einhängen der 
Kette, in der Mitte der 6 cm. lange federnde Haken zum Feststecken im 2. Knopf- 
loche des Wassenrockes 2c. angelöthet. 
Die Ringkragenkette ist aus weißem Metall und besteht aus 75 Gliedern; 
die ungeraden sind aus 0,2 cm. starkem Draht, die geraden aus 1 cm. breiten, 
0,1 cm. dickem Blech gefertigt. Die Kette der Offiziere ist mit feinem, dunkel- 
grünem Wollstoff unterlegt. 
§. 8. Wehrgehänge. 
I. Säbelkoppeln. 
a. Die Säbelkoppel der Offiziere. 
Unter Beil. 23. Das Seitengewehr wird von den Generalen und 
Offizieren stets an der nachgehend beschriebenen Säbelkoppel getragen; es 
ist jedoch die in der Bemerkung angegebene Vereinfachung gestattet. 
Ueber den Rock tragen sie nur die Chevaulegers= und Ulanen- 
offiziere, wenn sie mit den Paraderabatten ohne Schärpe um den Leib 
erscheinen. 
Die Offizierssäbelkoppel tragen auch die Veterinärs, dann jene Aerzte 
und Beamte, wenn sie zum Anlegen des Offizierssäbels berechtigt sind. 
Die Säbelkoppel besteht aus dem Leibgurt mit der Schließe, der Halb- 
schnalle, den 2 Ringen, dem Kettchen, dem Tragriemen, dem Schwung- 
riemen und den 2 Säbelschnallen nebst Strippen. 
1. Der Leibgurt ist aus 3 Theilen zusammengesetzt, jeder von Saffianleder 
und außen mit einer 2,6 cm. breiten gewürfelten Borte besetzt. Diese Borte ist 
entweder von Silber mit 1 blauseidenem Streif in der Mitte oder von Gold mit 
dunkelblauem oder grünem Seidenstreifen; rother 0,2 cm. breiter Vorstoß. 
Jeder der beiden Ringe hat 3,6 cm. Durchmesser im Lichten.
	        
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