562 6. Abthl. Vorschriften über die Bekleidung und Ausrüstung.
Den Offizieren aller Waffen ist es gestattet, im Felde, im kleinen
Dienst und außer Dienst das Interimsportepee zu tragen.
Zeichn.-Beil. Nr. 29. Am Infanteriesäbel wird das Portepee in der
Art befestigt, daß das Band sich, eine Schleife bildend, an den Griff anschmiegt
außen um den Bügel geschlungen, noch einmal um den Griff, jedoch unterhalb der
Schlinge, gewunden ist und dann über dem Stichblatt nach außen herabhängt;
das untere Ende der Quaste wird sich dann in der Höhe des obern Bandes der
Scheide befinden.
Am Kavaleriesäbel siehe unten, Säbelquasten.
Zeichn.-Beil. Nr. 6. Am Degen ist die festzugezogene Schleife des Bandes
am Bügel zwischen dem Knopf und dem obersten Bund; von da windet sich das
Band 3 mal um den Bügel und geht sodann von außen nach innen um den un-
tersten Theil des Griffes in der Weise, daß es vorne am Steichblatt herabläuft
und in der Höhe des facettirten Hakens des Mundlochs hängt.
Das Offiziers-Portepee besteht aus dem Band und der Quaste.
1. Das Band, Silbergespinnst, 1,8 cm. breit, mit 4 hellblauen Seiden-
streifen durchwoben, ist doppelt genommen 38—40 cm. lang.
2. Die Quaste besteht aus dem Schieber, der Eichel, dem Kranz und dem
Bouillonknopf
Der Schieber sitzt unmittelbar ober der 2,8 cm. hohen Eichel; beide sind mit
Silberpalette aufgeschlagen, mit Silbergespinnst und blauer Seide in Spickat durch-
stochen; der an die Eichel angefügte Kranz (Contour) ist aus 6 Lagen 0,15 cm.
breiter Bouillons gefertigt. Unmer dem Kranze treten die zu einem Knopfe von
3,8 cm. Höhe und 3,8 cm. größtem Durchmesser vereinigten 0,3 cm. starken Bouil-
lons hervor; der von ihrem untern Ende umschlossene Kreis — die Füllung —
ist mit hellblauseidenen Bouillonsspitzen, oder gleichfarbigem Sammt, bedeckt.
Das Interims-Portepee der berittenen Offiziere unterscheidet sich durch
das auf einem Juchtenriemen aufgenähte Band mit beweglichem, 0,8 cm. hohem,
mit Silbergespinnst überzogenem Schieber. An dem Riemen ist die Quaste mittels
eines neusilbernen Bügels befestigt.
Die Quaste hat Kranz und Kopf nicht aus Bouillons, sondern aus harten,
mit Silber übersponnenen Frangen.
Das Interimsportepee der unberittenen Offiziere ist nur durch das Band von
dem der berittenen unterschieden.
b. Die Säbelquasten der Unteroffiziere und Mannschaften.
Zeichn -Beil. 28. a) Von den mit dem Datagan ausgerüsteten Unteroffizieren
und Mannschaften wird die Säbelquaste, wenn mit dem Obergewehr ausgerückt
wird, an dem Yatagangehänge an dessen Gabel oberhalb des Yatagans derart be-
festigt, daß die Quaste zwischen der Yatagantasche und der Parirstange her-
vortritt.
Wird der Vatagan allein getragen, so ist die Säbelquaste direkt an den Griff
angemacht.
b) Bei den mit Faschinenmesser Ausgerüsteten ist die Säbelquaste immer
an dessen Griff.
Die Kavalerie schlingt das Band in einer Schleife oben um den Bügel,
führt es von außen nach innen einmal um den Griff, und ebenso um den untern
Theil des Bügels, so daß die Quaste vorwärts des Griffes herabhängt; ebenso die
Artillerie rc.
Die verschiedenen Arten der Säbelquasten sind:
1. Die Ehrensäbelquaste (Kapitulantenportepee) für Unteroffiere der
Fußtruppen, mit Band aus feiner weißer Wolle, und ähnlich dem des Offi-
ziersportepees mit blauer Seide durchwoben, dann Schieber und Eichel ebenfalls
gleich dem Offiziersportepee, nur mit doppelter blauseidener Einlage; Kranz aus
zur Hälfte silbernen, zur Hälfte blauseidenen Frangen; unterhalb des Kranzes endet
sich die Quaste in Frangen von hellblauer Seide mit Silberfaden beigefolgt, nur
die oberste Lage ist von Silberfaden.