II. Abschn. Die Auszeichnungen. 593
Namen führen „für immer“ durch A. V. v. 28. Okt. 1835:
Das Infanterie-Leibregiment (errichtet 1814 aus sämmtlichen
Grenadier= und Karabinier-Kompagnien der Infanterieregimenter und
leichten Bataillone);
das 1. Infanterieregiment König (errichtet 1778 aus dem
1. Bataillon des churpfälzischen und dem 2. Bataillon des churbayerischen
Leibregiments, als Leibregiment, welche Eigenschaft es bis 1811 behielt.
Die Formation vom 29. April gab ihm dann die Benennung „1. Linien-
Infanterieregiment König“);
das 2. Infanterieregiment Kronprinz (errichtet 1682 und
seit 1694 „Churprinz“, nur mit Ertheilung der Königswürde an das Haus
Bayern 1806 die Benennung in „Kronprinz“ umwandelnd);
das 9. Infanterieregiment Wrede (errichtet 1803, dem Feld-
marschall Fürst von Wrede verliehen 1831, soll dessen Namen zum dank-
baren Andenken der ausgezeichneten Verdienste desselben für immer führen);
das 2. Chevaulegersregiment Taxis (errichtet 1682, verliehen
dem Prinzen Friedrich August Taxis 1747 zur Entschädigung für das vom
fürstlichen Hause Taxis 1742 errichtete und dem Kaiser Karl VII. zu
Diensten gestellte Dragonerregiment, welches 1747 aufgelöst worden war);
das 4. Chevaulegersregiment König (errichtet 1744 als chur-
pfälzisches Reiterregiment; Churfürst Max Joseph IV. übernahm 1799
kurz nach seinem Regierungsantritt die Inhaberstelle und verleibte dem
Regimente die Zweybrücker Chevaulegers-Leibgarde ein. König Ludwig I.
trat 1825 die Inhaberstelle des Regiments, die er schon von 1792 bis 95
als Pfalzgraf bekleidet hatte, zum zweitenmal an).
Durch A. V. v. 7. November 1866:
Das 3. Infanterieregiment Prinz Karl (errichtet 1698 als
churpfäisches Garde-Grenadierregiment, seit 1799 Herzog, später Prinz
arl von Bayern; zum Andenken an die zwischen dem Regimente und
Seiner Königl. Hoheit dem Prinzen Karl von Bayern bestandenen Bezieh-
ungen, sowie zum steten Gedächtnisse der großen Verdienste Höchstdesselben);
das 1. Kürassierregiment Prinz Kar (errichtet 1814 als Garde-
du-Korps-Regiment, welchem 1825 das 1. Kürassierregiment Prinz Karl
einverleibt wurde; letzteres war aus dem 1813 entstandenen 7. Chevau-
legersregiment Prinz Karl formirt worden. Motive wie oben).
B. Einzelner Personen.
a. Benennung von Festungswerken und Geschützen.
Es ist uraltes Herkommen, Festungswerke entweder nach ihrem
Erbauer oder nach berühmten Generalen zu benennen und ebenso Geschütze
zu taufen, wozu man die Namen fürstlicher Personen, heidnischer Gott-
heiten u. s. w. wählte.
In Bayern war seit länger denn einem Jahrhundert keine Festung
gebaut worden, und so war es dem Könige Ludwig I. aufbehalten, diesen
alten Gebrauch wieder zu Ehren zu bringen. Er gab unter'm 26. Januar
1842 den Haupt= und Vorwerken der Festungen Ingolstadt und Germers-
heim Benennungen nach berühmten bayerischen Heerführern alter und
neuer Zeit mit dem Beifügen, daß gedachte Werke nur unter diesen Namen
genannt und aufgeführt werden sollen.
Reinhard, Heerwesen. 38