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Rialtobrücke in Venedig.
Nach einer Original Aufnahme der Photoglob-Co. in Zürich.
mildes Klima, in dem der Olbaum, die Apfelsine und die Feige gedeihen. Dicht
am Golfe liegt das stolze Genna (275 T.), im Mittelalter eine berühmte Handels-
stadt, dann aber von seiner Höhe gesunken. Erst in neuerer Zeit ist sein Handel durch
die Gotthardbahn, die hier endet, wieder mächtig aufgeblüht.
B. Mittelitalien.
1. Die Abruzzen. In Mittelitalien haben die Apenninen ihre höchste Er-
hebung und zwar in den Abruzzen. Diese bilden den rauhesten und wildesten
Teil des Gebirges und zeichnen sich durch schroffe Felswände (Kalk), tiefe Schluchten
und hohe Berggipfel aus. In unzugänglichen Wäldern und Schluchten hausen
Bären, Wölfe und — Räuber. Die Gipfel erglänzen bis in den Mai mit einer Schnee-
krone, während unten in den geschützten Tälern schon im Februar der Frühling mit
all seinen Reizen lacht.
2. Die Westküste bildet von der Arnomündung an bis über Neapel hinaus
eine lange, schmale Sumpsstrecke, die sich durch Schlammablagerungen der zahl-
reichen Berggewässer gebildet hat. Im Sommer erzeugen die Sümpfe eine ge-
fährliche Fieberluft, wodurch die ganze Gegend zum größten Teile unbewohnbar
gemacht wird. Nur im Herbste und Winter lockt das milde Klima und der üppige
Graswuchs die Hirten mit ihren Büffel- und Ziegenherden von den Hochflächen
der Apenninen herab. Am bekanntesten sind die Pontinischen Sümpfe.
3. Stüdte. Die bedeutendsten Städte in Mittelitalien sind das schöne Florenz (235 T.)
im fruchtbaren Arno-Tieflande und Nom (540 T.), am Tiber, die Hauptstadt des König-
reichs. Rom zeichnet sich durch viele Sehenswürdigkeiten aus. Da ist zunächst der mit einer