1409 bis
146
v. Chr.
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denen man Steine und Feuerkugeln auf die feindlichen Schiffe werfen konnte. Auch soll er
römische Schiffe mit Brennspiegeln angezündet haben. Nach zwei Jahren mußte sich dennoch
die Stadt ergeben. Der römische Feldherr hatte Befehl gegeben, den großen Gelehrten bei
der Einnahme der Stadt zu verschonen. Ein Soldat, der ihn nicht kannte, fand ihn in Nach-
denken versunken vor einer mit Sand bestreuten Tafel, auf die er Kreise und andere Figuren
zeichnete. „Verwirre mir meine Zirkel nicht!“ soll Archimedes dem nach Gold umhersuchenden
Soldaten zugerufen haben. Dieser aber durchbohrte ihn mit seinem Schwerte.
6. Schlacht bei Zäma. Bald darauf trat an die Spitze des römischen Reiches
der junge Scipio. Erst 27 Jahre alt, ging er nach Spanien und besiegte hier die
Karthager. 31 Jahre alt, wurde er zum Konsul gewählt. Als solcher segelte er mit
einer großen Flotte nach Afrika und belagerte Karthago. Da wurde Hannibal zurück-
gerufen. Traurig verließ er Italien, das Land seiner Siege. In der Ebene von
Zama, südwestlich von Karthago, kam es zur Schlacht. Hannibal wurde vollständig
geschlagen. Die Karthager mußten sich nun auf Gnade oder Ungnade ergeben und
Sizilien, Sardinien und Spanien an Rom abtreten. Außerdem mußten sie alle
ihre Kriegsschiffe bis auf 10 verbrennen und geloben, ohne Einwilligung der Römer
nie einen Krieg anzufangen.
annibals Tod. Noch viele Jahre nachher wirkte Hannibal für das Wohl
seiner Vaterstadt. Die Römer aber fingen an, ihn zu fürchten, und forderten seine
Auslieferung. Hannibal entfloh nach Asien und suchte Schutz bei einem Könige in
Kleinasien. Die Römer jedoch verlangten seine Auslieferung. Da ließ der König,
von Drohungen eingeschüchtert, das Haus Hannibals mit Wachen umstellen und
ihn gefangen halten. Um aber in Rom nicht als Sklave aufgeführt zu werden, nahm
Hannibal Gift und sagte: „Ich will die Römer von ihrer Angst befreien, da sie den
Tod eines alten Mannes nicht abwarten können.“
7. Der dritte Hunische Krieg. 149—146 v. Chr.
1. Cato. Die Karthager waren im Laufe der Jahre durch ihren Handel wieder
reich geworden. Das erweckte den Neid der Römer, und bald war die Veranlassung
zu neuem Kampfe gefunden. Als nämlich der König von Numidien in das karthagische
Gebiet einfiel, riefen die Karthager dem Vertrage gemäß die Römer herbei, den
Streit zu schlichten. Unter den Schiedsrichtern war auch Cato, ein ernster, finsterer
Mann, der als ein großer Feind der Karthager bekannt war. Diese wiesen ihn daher
zurück. Erbittert ging Cato nach Rom, schüttete im Senate Feigen auf den Tisch
und sagte: „Das Land, wo diese wachsen, liegt nur drei Tagfahrten von Rom.“
Und so oft er von jetzt an eine Rede im Senate hielt, schloß er mit den Worten:
„UÜbrigens bin ich der Ansicht, daß Karthago zerstört werden muß.“
2. Karthagos Untergang. Die Karthager suchten sich jetzt allein gegen die
Nomider zu verteidigen. Das erklärten die Römer für einen Friedensbruch, da
die Karthager früher gelobt hatten, ohne Einwilligung der Römer keinen Krieg
zu führen. So begann der dritte Punische Krieg. Eine römische Flotte ging nach
Karthago. Wieder war es ein Seipio, der sie führte. Die Bewohner baten um
Verzeihung. Sie wurde ihnen gewährt unter der Bedingung, daß sie alle ihre Waffen
auslieferten. Die Karthager fügten sich. Damit aber waren die Römer noch nicht
zufrieden; sie verlangten ferner, daß alle Bewohner ausziehen und sich 15 km vom
Meere entfernt eine neue Stadt gründen sollten, da die alte zerstört werden müsse.
Das brachte die Karthager zur Wut und Verzweiflung. Mit aller Krast gingen sie