Full text: Mitteleuropa zur Zeit der Karolinger.

1409 bis 
146 
v. Chr. 
— XXVIII — 
denen man Steine und Feuerkugeln auf die feindlichen Schiffe werfen konnte. Auch soll er 
römische Schiffe mit Brennspiegeln angezündet haben. Nach zwei Jahren mußte sich dennoch 
die Stadt ergeben. Der römische Feldherr hatte Befehl gegeben, den großen Gelehrten bei 
der Einnahme der Stadt zu verschonen. Ein Soldat, der ihn nicht kannte, fand ihn in Nach- 
denken versunken vor einer mit Sand bestreuten Tafel, auf die er Kreise und andere Figuren 
zeichnete. „Verwirre mir meine Zirkel nicht!“ soll Archimedes dem nach Gold umhersuchenden 
Soldaten zugerufen haben. Dieser aber durchbohrte ihn mit seinem Schwerte. 
6. Schlacht bei Zäma. Bald darauf trat an die Spitze des römischen Reiches 
der junge Scipio. Erst 27 Jahre alt, ging er nach Spanien und besiegte hier die 
Karthager. 31 Jahre alt, wurde er zum Konsul gewählt. Als solcher segelte er mit 
einer großen Flotte nach Afrika und belagerte Karthago. Da wurde Hannibal zurück- 
gerufen. Traurig verließ er Italien, das Land seiner Siege. In der Ebene von 
Zama, südwestlich von Karthago, kam es zur Schlacht. Hannibal wurde vollständig 
geschlagen. Die Karthager mußten sich nun auf Gnade oder Ungnade ergeben und 
Sizilien, Sardinien und Spanien an Rom abtreten. Außerdem mußten sie alle 
ihre Kriegsschiffe bis auf 10 verbrennen und geloben, ohne Einwilligung der Römer 
nie einen Krieg anzufangen. 
annibals Tod. Noch viele Jahre nachher wirkte Hannibal für das Wohl 
seiner Vaterstadt. Die Römer aber fingen an, ihn zu fürchten, und forderten seine 
Auslieferung. Hannibal entfloh nach Asien und suchte Schutz bei einem Könige in 
Kleinasien. Die Römer jedoch verlangten seine Auslieferung. Da ließ der König, 
von Drohungen eingeschüchtert, das Haus Hannibals mit Wachen umstellen und 
ihn gefangen halten. Um aber in Rom nicht als Sklave aufgeführt zu werden, nahm 
Hannibal Gift und sagte: „Ich will die Römer von ihrer Angst befreien, da sie den 
Tod eines alten Mannes nicht abwarten können.“ 
7. Der dritte Hunische Krieg. 149—146 v. Chr. 
1. Cato. Die Karthager waren im Laufe der Jahre durch ihren Handel wieder 
reich geworden. Das erweckte den Neid der Römer, und bald war die Veranlassung 
zu neuem Kampfe gefunden. Als nämlich der König von Numidien in das karthagische 
Gebiet einfiel, riefen die Karthager dem Vertrage gemäß die Römer herbei, den 
Streit zu schlichten. Unter den Schiedsrichtern war auch Cato, ein ernster, finsterer 
Mann, der als ein großer Feind der Karthager bekannt war. Diese wiesen ihn daher 
zurück. Erbittert ging Cato nach Rom, schüttete im Senate Feigen auf den Tisch 
und sagte: „Das Land, wo diese wachsen, liegt nur drei Tagfahrten von Rom.“ 
Und so oft er von jetzt an eine Rede im Senate hielt, schloß er mit den Worten: 
„UÜbrigens bin ich der Ansicht, daß Karthago zerstört werden muß.“ 
2. Karthagos Untergang. Die Karthager suchten sich jetzt allein gegen die 
Nomider zu verteidigen. Das erklärten die Römer für einen Friedensbruch, da 
die Karthager früher gelobt hatten, ohne Einwilligung der Römer keinen Krieg 
zu führen. So begann der dritte Punische Krieg. Eine römische Flotte ging nach 
Karthago. Wieder war es ein Seipio, der sie führte. Die Bewohner baten um 
Verzeihung. Sie wurde ihnen gewährt unter der Bedingung, daß sie alle ihre Waffen 
auslieferten. Die Karthager fügten sich. Damit aber waren die Römer noch nicht 
zufrieden; sie verlangten ferner, daß alle Bewohner ausziehen und sich 15 km vom 
Meere entfernt eine neue Stadt gründen sollten, da die alte zerstört werden müsse. 
Das brachte die Karthager zur Wut und Verzweiflung. Mit aller Krast gingen sie
	        
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