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Reichs-Gesetzblatt.
Jahrgang 1912.
Nr. 44.
Inhalt: Verordnung, betreffend die Inkraftsetzung von Vorschriften der Reichsversicherungsordnung.
S. 139. — Bekanntmachung, betreffend Übergangsbestimmungen für die Unfallversicherung nach
der Reichsversicherungsordnung. S. 441.
(Nr. 4103.) Verordnung, betreffend die Inkraftsetzung von Vorschriften der Reichsversiche-
rungsordnung. Vom 5. Juli 1912.
Wir Wilhelm) von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König
von Preußen ect.
verordnen auf Grund des Artikel 4 Abs. 1 in Verbindung mit Artikel 14
Abs. 1, Artikel 17 und Artikel 25 Abs. 1 des Einführungsgesetzes zur Reichsver-
sicherungsordnung (Reichs-Gesetzbl. 1911 S. 839) im Namen des Reichs, nach
erfolgter Zustimmung des Bundesrats, was folgt:
Artikel 1.
Die Vorschriften des Zweiten Buches der Reichsversicherungsordnung über die
Errichtung, Ausgestaltung, Vereinigung, Ausscheidung, Auflösung und Schließung
von Krankenkassen und das Verfahren dabei treten, soweit sie nicht schon in Kraft
gesetzt worden sind, mit dem Tage der Verkündung dieser Verordnung, jedoch
unter der Maßgabe in Kraft, daß die allgemeinen Ortskrankenkassen und die
Landkrankenkassen sowie solche Anderungen in der Organisation bestehender anderer
Kassen, welche nicht durch die Vorschriften des Krankenversicherungsgesetzes bedingt
sind, erst mit dem 1. Januar 1914 ins Leben treten.
Artikel 2.
Die Vorschriften der Reichsversicherungsordnung über Kassenvereinigungen
der im § 414 der Reichsversicherungsordnung bezeichneten Art treten mit dem
1. September 1912 in Kraft.
Reichs-Gesetzblatt 1912. 82
Ausgegeben zu Berlin den 13. Juli 1912.