Full text: Die Freimauerer, deren Ursprung, Geschichte, Verfassung, Religion und Politik.

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Salomons, Weinblätter, Kornähren, verschlungene Schnüre 
u. s. w. angebracht. — An den Aufnahme-Förmlichkeiten 
selbst liegt übrigens wenig; von Bedeutung ist nur, daß 
der Aufgenommene das Erfahrene geheim zu halten be- 
schwören mußte; das ÜUbrige kann für unsere Zeit und 
deren Bedürfnisse als vollkommen gleichgültig betrachtet 
werden. Echt sind dagegen offenbar die überlieferten Ge- 
bräuche beim Trinken, welche vielfach an den Studenten- 
Comment erinnern. So durfte z. B. kein Glas mit der 
Hand dargereicht, sondern mußte vor den Trinkenden auf 
den Tisch gestellt, durfte ferner nur mit der rechten Hand, 
und zwar ein Ehrentrunk insbesondere nur mit einem 
weißen Handschuh oder einem reinen Tuche angefaßt werden; 
auch durfte niemand mehr Wein oder Bier verschütten, als 
er mit der Hand bedecken konnte. 
Die Steinmetzen-Brüderschaften waren eine vorzugs- 
weise christliche Einrichtung; ihre Mitglieder waren durch 
die offiziellen „Ordnungen“ zur Befolgung der Kirchen- 
gebräuche verpflichtet. Es war dies ein Überbleibsel ihres 
klösterlichen Ursprunges. Gerade dieser letztere aber hatte 
ihnen, die durch den Verfall der alten Klosterzucht selb- 
ständig geworden, die schwachen Seiten der Geistlichkeit 
hüllenlos gezeigt. Die überall, trotz blutiger Verfolgung, 
auftauchenden Gemeinden rein evangelischer, dem Papsttum 
abgeneigter Richtung trugen, neben den eigenen Erfahrungen, 
das ihrige dazu bei, daß die Mitglieder der Bauhütten, be- 
sonders im 14. und 15. Jahrhundert, vielfach, vielleicht 
sogar größtenteils, von einem Geiste der Opposition gegen 
das römische Kirchentum erfüllt wurden, der sich in ihren 
Bildwerken oft genug auf ziemlich derbe Weise Luft machte. 
Es spricht daraus eine Satire, wie sie nicht beißender gedacht 
werden konnte, und zwar um so mehr, als diese Einfälle 
des Meisels in den Kirchen selbst Platz fanden. So sehen 
wir am Münster zu Bern in einer Darstellung des jüngsten
	        
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