Full text: Die Jesuiten, deren Geschichte, Verfassung, Moral, Politik, Religion und Wissenschaft.

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wo bereits mehrere Anstalten dieser Art entstanden sind; 
doch scheint die Sache, in Folge veränderter politischer 
Strömung, nicht nach Wunsch der Partei gedeihen zu wollen. 
In der Schweiz ist bereits eine „katholische“ Universität, 
welcher aber noch die medizinische Fakultät fehlt, zu Frei- 
burg in's Leben getreten. In Deutschland und Österreich 
hoffen die Ultramontanen auf klerikale Hochschulen in 
Fulda und Salzburg. Sogar in Nordamerika gelang die 
Stiftung einer solchen Anstalt und zwar in der Bundes- 
hauptstadt Washington. 
Daß das ganze System der Verkeherung jedes freien 
Gedankens, ja des Denkens überhaupt und seiner Ersetzung 
durch einen mechanischen geistlosen Glauben, welches in der 
katholischen Kirche immer festern Boden gewinnt und ihr 
jeden unbeangenen Denker entfremdet, kein anderes ist, als das 
des Jesuitenordens, geht schon aus seiner allgemeinen 
Charakterisierung hervor; denn es erniedrigt den Katholiken 
wirklich, wie die jesuitische Vorschrift will, zum Leichnam in der 
Hand des geistlichen „Hirten.“ Es wird dies aber noch deut- 
licher, wenn wir die Thatsache vor Augen halten, daß das System 
der Jesuitenmoral mit Bewilligung der höchsten kirchlichen 
Behörden in neuen Lehrbüchern zusammengefaßt und in 
seiner ganzen sittenlosen Nacktheit dargestellt ist. Diese 
Lehrbücher, das eine von dem belgischen Jesuiten Pater 
Gury, das andere von dem amerikanischen Bischof Kenricks, 
sind thatsächlich an katholischen Priesterseminarien eingeführt, 
und die werdenden Beichtväter werden nach denselben an- 
geleitet, sich mit dem ganzen Schmutze der Sittenlosigkeit 
bis in die kleinsten haarsträubenden Details bekannt zu 
machen. 
Wie sich hierin die jesuitische Moral oder vielmehr 
Kasuistik verrät, so schaut die scholastische Logik oder vielmehr 
Dialektik dieses Ordens aus den neuesten Thaten des von 
ihm geleiteten heiligen Stuhles deutlich genug hervor. Der
	        
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