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Wünschelrute und warnt nur vor dem „teuflischen Einfluß,“
der damit verbunden sein könnte (Comp. Pars I, No 270 fl.).
Er glaubt an Zauberei mit Hilfe des angerufenen Teufels,
an Hexerei als die Kunst, mit Hilfe des Teufels Anderen
zu schaden, z. B. Haß oder sündhafte Liebe zu erwecken,
Krankheiten oder Blödsinn hervorzurufen. Hinter dem
Schwindel des Tischrückens und Tischklopfens wittert er
böse, von Gott verfluchte Geister;“ ebenso betrachtet er
den sog. tierischen Magnetismus als ein teuflisches Werk.
Er belehrt seine Gläubigen (a. a. O. No. 317 f.) über die
Beschwörung und das Austreiben böser Geister aus be-
sessenen Personen oder Dingen, und schreibt sogar einen
Teil der Träume dem Teufel zu! Daß dieser anerkannte erste
heutige Vertreter der jesuitischen Morallehre (No. 265)
diejenigen lobt, welche geweihte Medaillen, Bilder oder
Reliquien von Heiligen bei sich tragen, und gestattet, den
Mond oder passende Zeiten zu beobachten, um Kräuter zu
sammeln und dergl., ist neben dem vorhin genannten harmlos
zu nennen. Der Jefuit J. v. Bouniot behauptete noch 1889,
daß die heidnischen Götter wirklich existierende Dämonen ge-
wesen, erklärte die Besessenheit durch böse Geister als That-
sache und verfocht die Meinung, daß im Magnetismus und
Spiritismus Teufel spuken. —
In ihrer ganzen Geschichte haben die Jesuiten nur
zwei Ordensglieder aufzuweisen, welche gegen die Hexenmorde
früherer Zeit auftraten, Adam Tanner, von dem dies nur
in geringerem Maße gilt, und Friedrich von Spe, welcher,
zugleich Dichter, durch seine Cautio criminalis die ano-
uym und ohne Gutheißung von Seite der Oberen des
Ordens 1631 erschien, einer der ersten Bahnbrecher zur Ab-
schaffung jenes Gräuels war und durch Anstrengung bei der
Pflege Verwundeter (1635) einen frühen Tod fand. Auf ihn
thun sich die Jesuiten gewaltig viel zu gut, verschweigen
aber wohlweislich, daß einer der heftigsten Verteidiger der
Heune am Rhyn, Jesuiten. 7