Full text: Das glücklichste jahrhundert bayerischer Geschichte 1806-1906.

herbeiführten. Fehlt es uns heute, nachdem Bis— 
marck dahingegangen, an Männern, die diesen 
ebenbürtig wären, so hat dafür der Durchschnitt 
der Menschen an Weitblick, Initiative, Energie 
und Rührigkeit gewonnen. Und erst das 19. Jahr- 
hundert ist sich der Zaubermacht voll bewußt ge- 
worden, die in der Vereinigung der Kräfte liegt, 
und hat aus der Ausnützung des Vereinsrechtes 
auf den verschiedensten Gebieten Früchte erzielt, 
welche die Wirkungen des im ausgehenden Mittel- 
alter lebendigen Einungstriebes, der Städte= und 
Adelsbündnisse, der Zünfte und Bruderschaften 
noch überbieten. Wer vermöchte das dichte Netz 
von Wohltätigkeits= und gemeinnützigen Vereinen, 
von politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, 
künstlerischen, geselligen zu überschauen, womit 
das ganze Land überzogen ist! Mit Ausnahme 
weniger Studentenvereine, die noch in das Ende 
des 18. Jahrhunderts hinaufreichen, und einiger 
noch älteren Schützengesellschaften alles Kinder 
des letzten Säkulums! Gedenken wir nur, wie 
der von München ausgegangene deutsch-öster- 
reichische Alpenverein Herrlichkeiten der Natur, 
die vordem nur wenigen zugänglich waren, Tau- 
senden erschlossen, wie er durch den Bau von
	        
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