Full text: Das glücklichste jahrhundert bayerischer Geschichte 1806-1906.

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gewerbe durch seine reichen Aufträge förderte, 
ein völliger Stillstand in der monumentalen 
Bautätigkeit in der Hauptstadt eingetreten, so 
sehen wir doch unter unserem kunstbegeisterten 
Prinz-Regenten Luitpold, dem treuen Hüter 
des väterlichen Vermächtnisses, allerorten wieder 
frisches Leben und verheißungsvolle neue An- 
sätze in Kunst und Kunstgewerbe. „Und schwindet 
der älteste Wein aus dem Faß, so altern da- 
gegen die jungen!“ Erst nach 1870 ist mit dem 
steigenden Wohlstand der Sinn für künstlerische 
Gestaltung der Wohnräume erwacht. Und wie 
München ein Zentrum der sezessionistischen Be- 
wegung in der Malerei ward, haben wir uns 
in Architektur und Kunstgewerbe über die Nach- 
ahmung der Renaissance zu einem neuen, einem 
leichten und heiteren Stil aufgeschwungen, der 
in München einen seiner Ausgangspunkte und 
Hauptsitze hat. Für die Musik aber hat Ludwig II. 
wie sein Großvater für die bildende Kunst, das 
Beste getan, indem er dem größten deutschen 
Künstler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts 
seine hilfreiche Hand bot. Bayern ist das Mekka 
der Musikfreunde geworden, die aus allen Län- 
dern der Kulturwelt in Bayreuth und München
	        
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