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denken wir, welches Schicksal uns erwartet hätte,
wären wir in die Periode des heißen Wettbewerbs
der Nationen im Welthandel nicht als ein ge—
einigtes, Ansehen gebietendes Volk eingetreten.
Die Kluft zwischen unserem Wohlstande und dem
der Westmächte, die sich älterer politischer Macht,
ausgedehnter Küstenentwicklung, reichen Kolonial-
besitzes und aus diesen Gründen einer älteren
Handelsblüte und älterer Kapitalsbildung er-
freuen, wäre in diesem Falle, statt sich auszu-
gleichen, verbreitert worden. Damit kommen wir
auf das Gebiet der Fortschritte, das der großen
Masse am meisten einleuchtet, auf das materielle.
Wollen wir die Größe des Zeitalters vor
hundert Jahren zeichnen, so nennen wir Namen:
Beethoven, Goethe, Schiller, Kant, Fichte u. s. w.
Wir sind uns darüber völlig klar, daß die ideali-
sierenden Wirkungen der Vergangenheit und des
Heroenkultus nicht mitspielen bei dem Geständnis,
daß unser Zeitalter seit dem Tode Bismarcks
solchen Namen keine ebenbürtigen gegenüber-
stellen kann und es wird uns vor Uberhebung
bewahren, wenn wir dessen eingedenk bleiben,
daß die Zeit unserer Großväter und Urgroßväter
in dieser Richtung wirklich die „gute, alte Zeit“