Full text: Die katholischen Interessen und Die Deutsche Frage in Preußen.

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wir wollen hier nur noch anfuͤhren, was die als apostolische 
Vicare in Großbritannien fungirenden Bischöfe in ihrer bekannten 
Deklaration (Sekt. VIII.) über diesen Punkt sagen: 
„Die Unterthanenpflicht, welche dem Fürsten und der 
weltlichen Obrigkeit geschuldet wird, und zu deren Lei- 
stung die Katholiken pflichtmäßig verbunden sind, ist eine 
unbedingte und untheilbare (perfect and individed). Die 
Katholiken theilen daher ihren Gehorsam nicht zwischen 
ihrem Souverain und irgend einer irdischen Auctorität, 
sie sei weltlich oder geistlich. Sie erkennen daher in dem 
Souverain und in der Landesregierung die höchste Obrig- 
keit in allen weltlichen und bürgerlichen Angelegenheiten, 
eine Obrigkeit, durchaus getrennt und unabhängig von 
der geistlichen, welche dem Papst und der katholischen 
Kirche zusteht. — Sie glauben im Gewissen verpflichtet 
zu sein, der weltlichen Obrigkeit in allen weltlichen und 
bürgerlichen Angelegenheiten zu gehorchen, selbst gegen 
einen ihnen vom heiligen Vater oder irgend einer ande- 
ren Obrigkeit der römisch-katholischen Kirche gewordenen 
oder noch werdenden entgegenstehenden Befehl.“ 
Der Gehorsam gegen die weltliche Obrigkeit innerhalb der 
ihr zustehenden Rechtssphäre hat keine andere Grenze, als die, 
jenseits deren auch der Gehorsam gegen die geistliche aufhört, 
nemlich wenn der Befehl zu einem offenbaren Zuwiderhandeln 
gegen ein göttliches Gebot erfolgt. Die Gebote Gottes und die 
der Kirche in geistlichen Dingen, müssen uns über die Pflicht des 
Gehorsams gegen die weltliche Obrigkeit gehen, weil diese Pflicht 
des Gehorsams aus dem Gehorsam gegen Gott, diese Treue aus 
der Treue gegen Gott folgt; Gebote und Interessen der 
Kirche sind aber ganz verschiedene Dinge, und jedenfalls steht die 
Rücksicht auf den Nutzen der Kirche zurück, wenn es die Befol- 
gung eines Gebotes derselben gilt. Der noch so augenscheinliche 
Nutzen der Kirche darf uns nicht zu einem Zuwiderhandeln gegen
	        
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